Tim Wiese hat im Zoff mit Werder Bremen nach seinem Stadion-Rauswurf beim Nord-Derby gegen den HSV am Samstag nachgelegt und sich zumindest vorerst von seinem Ex-Klub abgewendet.

"Vielleicht hat Werder ein Problem mit mir, weil ich mich kritisch geäußert habe. Ich will da erst mal nicht mehr hingehen. Das ist mir zu läppsch. Erst wirtschaften sie den Verein runter, steigen ab, verlieren das Derby und am Ende wird noch gelogen", sagte Wiese gegenüber "Bild".

Während des Spiels gegen den HSV (0:2) hatte der 39 Jahre alte Ex-Nationaltorwart gemeinsam mit drei Begleitern versucht, von einem VIP-Bereich des Weserstadions in einen anderen zu gelangen.

Aufgrund der strengen Corona-Vorgaben hielten ihn Werder-Ordner auf, es gab Wortgefechte und angeblich auch ein Gerangel, an dem Wiese aber nicht unmittelbar beteiligt gewesen sein soll. Letztlich wurde der Star-Gast des Stadions verwiesen.

Werder Bremen: Verhalten von Tim Wiese "nicht zu akzeptieren"

Die offizielle Bremer Sichtweise hatte Werder-Mediendirektor Michael Rudolph am Sonntag gegenüber "Bild" mit: "Tim Wiese wollte nach dem Spiel vom VIP-Club Süd in den VIP-Club Nord gehen, was das Hygiene-Konzept nicht zulässt. Entsprechende Hinweise ignorierte er. Sein Verhalten war dabei nicht zu akzeptieren."

Wiese konterte ebenfalls via "Bild": "Eine Lüge hoch zehn. Eine Frechheit. Niemand hat mich kontrolliert!" Den Stadion-Rauswurf hatte er zuvor als "überzogen" und "lachhaft" kritisiert. Er habe sich "wie ein Aussätziger gefühlt", teilte Wiese mit.

Wiese hatte zwischen 2005 und 2012 bei Werder unter Vertrag gestanden. In dieser Zeit absolvierte er auch seine sechs Länderspiele. Anschließend wechselte er zur TSG 1899 Hoffenheim, beendete nach einem verkorksten Jahr aber schließlich seine Profi-Karriere. 

2017 gab er ein kurzes Comeback im Amateur-Fußball beim SSV Dillingen, zwischenzeitlich absolvierte er eine Auftritte als Wrestler.