26.09.2021 08:41 Uhr

Rose: Dann gibt es jedes "Wochenende zehn, elf Rote Karten"

BVB-Coach Marco Rose hat auf die Pleite in Gladbach reagiert
BVB-Coach Marco Rose hat auf die Pleite in Gladbach reagiert

Im Top-Spiel des 6. Spieltags der Fußball-Bundesliga kassierte Borussia Dortmund am Samstagabend eine 0:1-Schlappe bei Borussia Mönchengladbach und somit einen herben Rückschlag im Fight um die Meisterschaft mit dem FC Bayern. BVB-Coach Marco Rose äußerte sich anschließend zur sehr überschaubaren Leistung seines Teams, dass über eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen und kurzfristig auf zwei Leistungsträger verzichten musste.

"Wenn du bei Borussia Mönchengladbach mit einem Mann weniger spielst, dann wird es schwer", so Rose im Interview mit dem "ZDF". Man habe zur Pause außerdem "etwas umstellen wollen", aufgrund des Platzverweises sei es zu der taktischen Änderung jedoch nicht mehr gekommen.

BVB-Mittelfeldspieler Mo Dahoud hatte, ohnehin früh mit Gelb vorbelastet, nach einem weiteren Pfiff gegen sich genervt abgewunken und von Schiedsrichter Deniz Aytekin die Quittung erhalten. Die Entscheidung sorgte durchaus für Diskussionen, Rose sieht den Umstand hingegen zweigespalten. 

Abwinken von Dahoud? So reagiert BVB-Coach Marco Rose

"Ich denke, dass wir die Spieler dazu anhalten müssen, dass wir das nicht machen. Weil Herr Aytekin natürlich recht hat, dass man das nicht braucht", eröffnet der BVB-Coach seine Ausführungen zur strittigen Situation. Würde man die Regel allerdings konsequent so auslegen, würde es "an jedem Bundesliga-Wochenende zehn, elf Rote Karten" geben, schränkt Rose jedoch ein. Vor allem in einem Top-Spiel sei es dann "schade, dass man so weiterspielen muss".

Unmittelbar nach der Partie hatte Dortmunds Abwehrboss Mats Hummels bereits von einer "Fehlentscheidung" gesprochen, Dahoud für sein unnötiges Verhalten allerdings unmissverständlich angezählt. 


Mehr dazu: BVB: Hummels knöpft sich Dahoud trotz "Fehlentscheidung" vor


Schiri Aytekin gab gegenüber "Sky" zu, dass die zweite Gelbe Karte "einzeln betrachtet zu hart ist", verweis jedoch darauf, dass er Dahouds Mitspieler Raphael Guerreiro kurz zuvor bereist mitgeteilt habe, dass er ein Abwinken zu unterlassen habe. "Wir haben auch ein Mindestmaß an Respekt verdient für eindeutige Fouls. Dieses Abwinken wird mittlerweile für Selbstverständlich gehalten und dann kam diese Aktion von Dahoud, da habe ich auf Gelb-Rot entschieden. In der Summe war mir das respektlose Abwinken zu viel", so der Referee.

Ausschlaggebend für die schwache Vorstellung des BVB war allerdings nicht nur der Platzverweis. Vor allem Marco Reus und Erling Haaland, die kurzfristig verletzt passen mussten, fehlten an allen Ecken und Enden. Der 16-jährige Youssoufa Moukoko und Neuzugang Donyell Malen strahlten in der Offensive kaum Gefahr aus.

BVB hat schon den nächsten dicken Brocken vor der Brust

Die Verletzung der beiden "ist gestern über uns hereingebrochen", so Rose, der vor allem für Moukoko "den Raum und die Zeit" fordert, "sich zu entwickeln". "Natürlich fehlt uns ein Erling Haaland, natürlich fehlt uns ein Marco Reus. Trotzdem waren wir heute mit elf Spielern hier und wir müssen daran arbeiten, dass es möglicherweise auch  ohne die funktioniert", schloss der 45-Jährige.

Auffallend: Über Malen, den Rose bereits auf der PK im Vorfeld der Partie in die Pflicht nahm, verlor er kein Wort. Der Niederländer kam vor der Saison für 30 Millionen Euro, kämpft jedoch mit Startschwierigkeiten.

Die Pleite sei auf jeden Fall "sehr ärgerlich". "Ich finde wir haben in der ersten Halbzeit auch zu wenig nach vorne zusammengebracht in der neuen Konstellation, in einer anderen Grundordnung. Aber am Dienstag [21 Uhr gegen Sporting in der Champions League, Anm.d.Red.] geht es weiter. Wir schauen, wie es Erling, wie es Marco dann geht. Aber ich werde meinen Jungs auch mit auf den Weg geben, dass die zweite Halbzeit, wie wir dort gefightet haben, schwer in Ordnung war."