11.10.2021 10:55 Uhr

Wüsten-WM bereitet Müller und Co. Kopfzerbrechen

Thomas Müller und Co. droht ein straffes Programm
Thomas Müller und Co. droht ein straffes Programm

Die Wüsten-WM in Katar 2022 stellt die Teilnehmer vor außergewöhnliche Herausforderungen. Die Termine sorgen auch bei den Spielern von FC Bayern und Co. für Probleme.

Ihre Urlaubsplanung müssen Thomas Müller und seine Frau Lisa noch einmal überdenken. Der Fußball-Nationalspieler war fest davon ausgegangen, dass er spätestens nach dem Champions-League-Finale am 28. Mai in St. Petersburg die Koffer packen kann. Doch daraus wird nichts.

Aufgrund der am 21. November beginnenden Wüsten-WM in Katar wird der Rahmenterminkalender 2022 gehörig durcheinandergewirbelt. Nach dem Endspiel in der Königsklasse stehen in den ersten beiden Juni-Wochen gleich vier (!) Spiele in der Nations League an. "Das wusste ich nicht", gab Müller ungewohnt kleinlaut zu.

Aber nicht nur für den Münchner ändert sich einiges. Das "besondere Jahr", wie es DFB-Direktor Oliver Bierhoff nennt, "erschwert auch die Arbeit für die Trainer". Insbesondere die lediglich eine Woche lange Abstellungspflicht vor dem Turnierstart bereitet dem Europameister von 1996 Kopfzerbrechen.

"Mal sehen, ob wir da noch ein Vorbereitungsspiel reindrücken", meinte Bierhoff. Denn das bräuchte Bundestrainer Hansi Flick eigentlich vor der Endrunde. Doch er muss zugleich immer die Belastung der Spieler im Blick haben.

Leidet die Spielqualität?

Und diese ist enorm. Die Sommerpause wird durch die Nations-League-Begegnungen verkürzt. Einzig der Oktober-Termin fällt für Länderspiele weg, da sind die Profis aber bei ihren Vereinen in Liga, Pokal und Champions League gefordert. "Es wird komisch, keine Frage, denn ein Turnier in den Wintermonaten kennen wir noch nicht", sagte DFB-Kapitän Manuel Neuer.

Bierhoff ist daher in Absprache mit Flick als Gestalter gefordert. Für den März werden derzeit zwei starke Testgegner gesucht. Die Planungen für die WM sollen ab Dezember bis dahin "intensiviert und finalisiert" werden, erläuterte der Direktor. Die Gegner im Juni und September stehen nach der Nations-League-Auslosung Mitte Dezember fest. "Ein Großteil wird von der UEFA festgelegt", meinte Bierhoff entsprechend.

Er befürchtet eine zu starke Belastung für die Spieler. Darunter würde dann die Qualität der Spiele leiden, auch bei der WM. Dabei gehe es im Fußball darum, dass man "tolle und leidenschaftliche Spiele" sehe.

"Das ist bei dem engen Terminkalender eigentlich nicht mehr möglich", sagte Bierhoff, der sich deshalb vehement gegen die Pläne des Weltverbandes FIFA zur Austragung einer WM alle zwei Jahre ausspricht: "Ich habe noch keinen gefunden, der gesagt hat, das ist eine schöne Idee."

Doch auch ohne diese zusätzliche Belastung ist das kommende Jahr herausfordernd genug - nicht nur für Urlaubsplaner Thomas Müller.