19.10.2021 12:22 Uhr

Nkunku vor PSG-Wiedersehen in der Form seines Lebens

Christopher Nkunku macht bei RB Leipzig auf sich aufmerksam
Christopher Nkunku macht bei RB Leipzig auf sich aufmerksam

Christopher Nkunku ragt heraus, auch wenn es bei RB Leipzig nur durchwachsen läuft. Der Offensivmann empfiehlt sich so für höhere Aufgaben.

Auf den Anruf von Didier Deschamps wartet Christopher Nkunku bislang vergeblich. "Der Nationaltrainer hat noch nicht mit mir gesprochen. Wenn ich so weitermache, kommt er wahrscheinlich nicht an mir vorbei", sagte der Shootingstar von RB Leipzig kürzlich der "Sport Bild". Auf dem Zettel hat Deschamps den 23 Jahre jungen Franzosen sicher längst.

Genau wie zahlreiche Top-Klubs. Sämtliche Spitzenvereine aus England, Real Madrid, der FC Bayern - die Gerüchteküche brodelt hinsichtlich möglicher Interessenten. Sie alle beobachten den Aufstieg des flinken Flügelspielers, der dank des neuen Trainers Jesse Marsch einen Leistungssprung machte. "Im neuen System habe ich etwas mehr Freiheiten und Platz, das kann ich nutzen", sagte Nkunku dem "kicker".

Der Ertrag: Vier Tore und drei Vorlagen in acht Bundesligaspielen, in den beiden ersten Champions-League-Partien der Saison kamen noch vier Treffer hinzu. Da staunten auch die Mitspieler nicht schlecht. Kevin Kampl lobte ihn zuletzt für sein "unglaubliches Tempo, ganz feine Technik und die nötige Coolness vor dem gegnerischen Tor". Vor dem Königsklassen-Gastspiel am Dienstagabend bei seinem Heimatklub Paris Saint Germain schaute bei RB alles auf Nkunku.

An Neymar und Mbappé war bei PSG kein Vorbeikommen

Dessen Wechsel von Paris nach Sachsen 2019 zahlte sich rückblickend betrachtet voll aus. Thomas Tuchel, der damalige PSG-Coach, galt zwar als Nkunku-Fan, doch das Spielerangebot war üppig - Weltstars wie Neymar und Kylian Mbappé spielten bereits an der Seine. "Leider ist es nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe unter dem Strich zu wenig gespielt", sagte Nkunku. Leipzig rieb sich die Hände und holte ihn für den Schnäppchenpreis von 13 Millionen Euro.

Dass Nkunku sich nun aber noch einmal erheblich steigerte, hängt auch direkt mit Marsch zusammen, der wieder auf Umschaltspiel setzt. "Ich dachte zunächst, er sei eher ein Ballbesitzspieler", sagte der US-Amerikaner, der im gleichen Haus wie Nkunku wohnt: "Aber nach den ersten zwei Tagen habe ich gesehen, welches Potenzial er hat und wie gut er von unserer Idee profitieren könnte." Unter Marschs Vorgänger Julian Nagelsmann hatte Nkunku andere Aufgaben, war weniger frei in seinen Entscheidungen.

Ja, auch unter Nagelsmann überzeugte Nkunku gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison 2019/2020 mit 15 Vorlagen. Ein Jahr später waren es aber nur noch sechs Treffer und sieben Assists in 28 Spielen. Wenn er so weitermacht, werden es in diesem Jahr sicher mehr. Grund dafür ist auch die gute Vorbereitung im Sommer unter Marsch, Nkunku war schließlich nicht bei der EM und konnte sich voll auf sich konzentrieren. Es hat sich gelohnt.