27.10.2021 07:31 Uhr

Brazzo unter Druck: Bayern braucht "Zwangsverkäufe"

Hasan Salihamidzic ist beim FC Bayern gefordert
Hasan Salihamidzic ist beim FC Bayern gefordert

Für Hasan Salihamidzic stehen wegweisende Wochen an. Der Sportvorstand des FC Bayern muss wichtige Personalentscheidungen treffen. Verträge mit Leistungsträgern sollen im Idealfall verlängert werden. Doch dafür müssen wohl erst andere Spieler verkauft werden.

Laut einem Bericht der "Sport Bild" muss der FC Bayern zunächst Einnahmen aus Spielerverkäufen generieren, um weitere Leistungsträger langfristig an sich zu binden. Daher stehe Salihamidzic unter gehörigem Transfer-Druck.

Bislang haben die Münchner die Arbeitspapiere von Leon Goretzka (bis 2026) und Joshua Kimmich (bis 2025) ausgedehnt. Auch Serge Gnabry (noch bis 2023 gebunden) soll einen neuen Vertrag unterschreiben.

Dem Bericht zufolge laufen die Gespräche aktuell zwar gut, eine schnelle Einigung sei aber nicht in Sicht. Angeblich fordert Gnabry eine Gehaltsaufstockung von zehn auf über 15 Millionen Euro.

Noch schwieriger gestaltet sich die Situation bei Kingsley Coman. Die angeblich geforderte Gehaltsverdopplung auf 20 Millionen Euro soll der FC Bayern abgelehnt haben. Die Berater des Franzosen ziehen offenbar in Erwägung, den bis 2023 datierten Vertrag auslaufen zu lassen.

Sollte also keine Einigung gefunden oder Coman vor seinem Vertragsende nicht verkauft werden, würde sich das Worst-Case-Szenario von David Alaba wiederholen. Der Österreicher hatte die München ablösefrei Richtung Real Madrid verlassen.

Niklas Süle wartet auf Anfragen

Auch die Zukunft von Niklas Süle (Vertrag bis 2022) ist noch unklar. Wegen schwankender Leistungen in der Vergangenheit hat der FC Bayern bislang auf eine Verlängerung verzichtet. Aktuell spielt der Innenverteidiger allerdings groß auf, dennoch droht ein ablösefreier Abgang. "Sport Bild" zufolge wartet der Nationalspieler auf Anfragen anderer Klubs, Wunschziel sei die Premier League.

Als potenziellen Süle-Ersatz nimmt der FC Bayern daher ablösefreie Spieler wie Antonio Rüdiger vom FC Chelsea oder Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach ins Visier.

Dass der auslaufende Vertrag von Corentin Tolisso verlängert wird, ist nahezu ausgeschlossen. Die Bayern hatten die Franzosen 2017 für die damalige Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro verpflichtet. Den Erwartungen konnte der Mittelfeldmann nie gerecht werden.

Verkauf von Cuisance, Sarr und Roca gestaltet sich schwierig

Zu den Spielern, die verkauft werden sollen, gehören Michael Cuisance, Bouna Sarr und Marc Roca. Jeder dieser Spieler kann mittlerweile als klarer Fehlkauf Salihamidzics verbucht werden.

Schon im vergangenen Sommer sollten die Flops verkauft werden, ein Abnehmer wurde allerdings nicht gefunden. Leichter wird die Suche nach potenziellen Käufern nicht, bekommen Cuisance, Sarr und Roca doch kaum Spielzeit, um sich ins Schaufenster zu stellen.

Für Cuisance und Sarr hatte der FC Bayern acht Millionen Euro gezahlt, für Roca sogar neun. Ausgaben, die wohl nicht wieder reingeholt werden können.