29.10.2021 07:46 Uhr

Düstere Zeiten für Matthew Hoppe und Amine Harit

Verließen den FC Schalke 04 im Sommer: Matthew Hoppe (l.) und Amine Harit
Verließen den FC Schalke 04 im Sommer: Matthew Hoppe (l.) und Amine Harit

Matthew Hoppe und Amine Harit gehörten zu den zahlreichen Spielern, die den FC Schalke 04 im Zuge des Kader-Umbruchs nach dem Abstieg aus der Bundesliga verließen. Bei ihren neuen Klubs fristen beide nur ein Reservisten-Dasein. Für Schalke ist das in einem Fall ein großes Problem.

Hätte man im Sommer den vielbeschäftigsten Mann der Transferperiode im deutschen Profi-Fußball küren wollen, Rouven Schröder wäre erster Anwärter auf den Titel gewesen. Schwerstarbeit leistete der Sportdirektor des FC Schalke 04 beim radikalen Umbau des Spieler-Kaders - und musste auch nach dem offiziellen Wechselschluss in Europas Top-Ligen noch zittern.

Denn der Last-Minute-Abgang von Amine Harit wurde zur Hängepartie für die Königsblauen. Erst zwei Tage nach Transferschluss war der Leih-Wechsel des 24 Jahre alten Spielmachers zu Olympique Marseille nach Problemen auf Seiten der Franzosen endgültig in trockenen Tüchern.

Von "existenzieller Bedeutung" für die finanziell schwer angeschlagenen Schalker sei es gewesen, den Großverdiener von der Gehaltsliste zu bekommen, teilte Sportvorstand Peter Knäbel nach der Vollzugsmeldung unumwunden mit.

FC Schalke 04 hofft auf Marktwertsteigerung bei Amine Harit

"Wir erhalten uns die Möglichkeit, Amine Harit – im Idealfall nach einer Saison als Stammspieler bei einem Europapokalteilnehmer – im nächsten Sommer auf einem Transfermarkt anzubieten, der hoffentlich weniger stark durch Corona beeinflusst ist", kommentierte Schröder die Ausleihe ohne Kaufoption des einst für immerhin acht Millionen Euro vom FC Nantes verpflichteten Problem-Profis.

Rund zwei Monate später dürfte in der S04-Führungsetage erste Ernüchterung eingekehrt sein. Vom Durchbruch bei Marseille und damit der Steigerung seines Marktwerts ist Harit weit entfernt.

Unter Trainer Jorge Sampaoli kommt der Marokkaner über die Rolle als Rotationsspieler nicht hinaus. Stars wie Dimitri Payet oder der nach einer schweren Knieverletzung zurückgekehrte Arkadiusz Milik stehen in der Offensiv-Hierarchie eindeutig vor dem Ex-Schalker, den zwischenzeitlich zudem eine Adduktorenverletzung stoppte.

Magere 377 Einsatzminuten hat Harit bislang im OM-Trikot vorzuweisen. Jeweils ein Tor und ein Assist gelangen ihm dabei - keine Bilanz, die nach der Saison andere Klubs auf den Plan rufen und zu lukrativen Anfragen an Schalke verleiten würde.

FC Schalke 04: Lukrativer Überraschungstransfer von Mathew Hoppe

Solche Unwägbarkeiten spielen am Berger Feld in der Causa Matthew Hoppe keine Rolle. Den US-Amerikaner verkaufte Schalke am drittletzten Tag der Transferperiode an RCD Mallorca.

Satte 3,5 Millionen Euro flossen dafür angeblich in die gähnend leeren Gelsenkirchener Kassen. "Der wirtschaftliche Rahmen des Angebotes war so, dass wir es in unserer aktuellen finanziellen Situation annehmen mussten", begründete Schröder den überraschenden Abgang des 20-Jährigen, der als einer der wenigen Profis in der Abstiegssaison überzeugte und als Hoffnungsträger für den Neustart gehandelt worden war.

Für Hoppe läuft es auf der Deutschen liebsten Ferieninsel sogar noch schlechter als für Harit in Marseille.

Kehrt Amine Harit zum FC Schalke 04 zurück?

Erst 89 Minuten stand er für die Mallorquiner auf dem Platz. Seinen einzigen Startelf-Einsatz absolvierte Hoppe ausgerechnet beim 1:6-Debakel bei Real Madrid. Zweimal fehlte er anschließend sogar gänzlich in Mallorcas Spieltagskader.

In der Stürmer-Rangordnung von Trainer Luis Garcia belegt Hoppe derzeit lediglich Platz vier. Besserung ist nicht in Sicht.

Auf Hoppes weitere Entwicklung kann Schalke entspannt blicken, das Kapitel ist für den siebenmaligen deutschen Meister abgeschlossen.

Harit jedoch wird Stand jetzt im kommenden Sommer wieder in Gelsenkirchen auf der Matte stehen. Und das, obwohl Rouven Schröder unlängst im Mitglieder-Talk "MitGEredet" erklärte, er könne sich eine Rückkehr des Leihspielers "nicht vorstellen".

Tobias Knoop