Kingsley Coman zählt zu den besten Angreifern Europas. Immer mehr entwickelt sich der 25-Jährige vom FC Bayern allerdings zu einem Flügelspieler, der defensive Aufgaben übernimmt. In seiner Heimat heimst Coman dafür viel Lob ein.

Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps konnte rundum zufrieden sein. Mit 8:0 (3:0) fegte seine "Équipe Tricolore" am vergangenen Samstag in der WM-Qualifikation über Kasachstan hinweg. PSG-Superstar Kylian Mbappé war mit vier Toren der gefeierte Held, doch auch für die Legionäre von Bayern München war es ein erfreulicher Abend: Lucas Hernández und Dayot Upamecano hielten die Defensive zusammen, Flügelspieler Kingsley Coman stach mit zwei Vorlagen ebenfalls heraus - trotz neuer Rolle.

Deschamps hatte, wie schon in den Nations-League-Spielen gegen Belgien und Spanien im vergangenen Oktober, auf ein System mit Dreierkette gesetzt. Die Rolle als rechter Schienenspieler bekam zuletzt eigentlich Bayerns Benjamin Pavard, gegen Kasachstan setzte der Nationaltrainer jedoch auf Kingsley Coman.

"Für das erste Mal hat es gut geklappt. Defensiv bin ich nicht der Stärkste, für einen Offensivspieler verteidige ich so gut ich kann", so der Angreifer hinterher zufrieden gegenüber "Téléfoot". Er habe Deschamps im Vorfeld davon überzeugt, dass er durchaus auch auf einer weiter zurückgezogenen Position spielen kann, so Coman: "Im Klub habe ich mich mit Ball ein wenig in der gleichen Position entwickelt."

Von Bayern-Coach Julian Nagelsmann war er jüngst in der Bundesliga gegen den SC Freiburg (2:1) in einem ähnlichen System als rechter Mittelfeldspieler eingesetzt worden.

Beim FC Bayern und in der Équipe: Coman macht Pavard Konkurrenz

Frankreichs Abwehrspieler Jules Koundé, der Coman auf der rechten Seite unterstützte, zeigte sich nach der Partie gegen Kasachstan begeistert von dessen Leistung: "Ich habe mich mit Kingsley sehr wohl gefühlt. Er ist ein Spieler, der den Unterschied macht."

Auch Deschamps lobte auf der anschließenden Pressekonferenz: "Offensichtlich ist er eine Option. Es war heute überhaupt nicht riskant, weil ich mir vorgestellt hatte, dass wir mehr Ballbesitz haben und Kingsley so in gute Situationen kommt. Das passt gut zu ihm."

Heißt im Umkehrschluss: Bayern-Kollege Benjamin Pavard, der für Kingsley Coman nach 79 Minuten eingewechselt wurde, muss sich wohl zunächst hinten anstellen und nun um seinen Platz im Team kämpfen. Schon beim 2:1 gegen Freiburg hatte der Rechtsverteidiger gegenüber dem Offensivstar das Nachsehen gehabt.

Frankreich spielt am Dienstag (20:45 Uhr) in der WM-Qualifikation gegen Finnland. Schon am Freitagabend geht es für den FC Bayern beim FC Augsburg (20:30 Uhr) in der Bundesliga weiter.