Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff wird nach der Neustrukturierung der DFB-Spitze nicht die alleinige Aufsicht über den sportlichen Bereich erhalten. Eine Abstimmung im Präsidium des Verbands fiel offenbar gegen den Europameister von 1996 aus.

"Mehr Transparenz und Klarheit" sowie eine "strikte organisatorische Abgrenzung zwischen den ideellen Aufgaben und den wirtschaftlichen Tätigkeiten" kündigte der Deutsche Fußball-Bund im Frühjahr an, als die Gründung der neuen DFB GmbH und Co. KG zum 1. Januar 2022 offiziell kommuniziert wurde.

"Wir gestalten die Organisation des DFB für mindestens die nächsten zwei Jahrzehnte neu", sagte der scheidende Schatzmeister Stephan Osnabrügge damals. "Dabei haben wir die Erwartung, den DFB nachhaltig gegen Risiken abzusichern und zukunftsfähig zu machen."

Die genaue Ausgestaltung der Gremien und Zuständigkeiten in dem ausgegliederten Unternehmen blieben zunächst offen - bis jetzt.

"Enttäuschung" für Oliver Bierhoff bei DFB-Sitzung

Laut "Sport Bild" stellte das DFB-Präsidium auf einer virtuellen Sitzung am vergangenen Freitag weitere Weichen für die KG. Demnach wird Oliver Bierhoff, seines Zeichens mächtiger Direktor Nationalmannschaften und Akademie beim DFB, etwas überraschend nicht alleine für den sportlichen Bereich verantwortlich sein - eine "Enttäuschung" für den 53-Jährigen, schreibt das Blatt.

Stattdessen wird neben Bierhoff, der sich weiter auf die Nationalmannschaften sowie die neue DFB-Akademie konzentrieren soll, ein zweiter Geschäftsführer Sport in der KG installiert. Dieser hat dann den DFB-Pokal, die 3. Liga sowie die Frauen-Bundesliga unter seinen Fittichen.

Für diese Lösung hätten in der DFB-Präsidiumssitzung die Amateurvertreter votiert, heißt es. Sie hätten Sorge gehabt, dass bei Bierhoff die nicht eng mit dem DFB-Team verknüpften Zuständigkeitsbereiche "hinten runterfallen" würden.