20.11.2021 13:45 Uhr

Bus-Attacke "wie ein Flashback" für Weigl

Julian Weigl wechselte 2020 vom BVB zu Benfica
Julian Weigl wechselte 2020 vom BVB zu Benfica

Nach dem Bombenangriff auf den Bus von Borussia Dortmund 2017 wurde Julian Weigl im vergangenen Jahr bei Benfica erneut Opfer einer Attacke auf auf das Team. Nun hat der Ex-BVB-Profi über die Ereignisse gesprochen.

"Ich saß ganz vorne oben - wir haben einen zweistöckigen Bus - und jemand hat einen Stein von einer Brücke geworfen und der ist durchgebrochen", erinnerte sich der 26-Jährige im Gespräch mit "Sky" an die Ereignisse aus dem Juni 2020. 

Der Mannschaftsbus des portugiesischen Top-Klubs war damals auf dem Weg vom Stadion zum Trainingsgelände mit Steinen geworfen worden. Offenbar waren Fans der eigenen Mannschaft für die Attacke verantwortlich. Weigl erlitt infolge der Glassplitter, die durch den Bus flogen, eine Verletzung am Auge. Auch sein Mitspieler Andija Zivkovic musste sich in ärztliche Behandlung begeben. 

Dennoch habe er noch Glück im Unglück gehabt, schilderte Weigl: "Ich habe nur - in Anführungszeichen - ein paar Glassplitter in meine Augen bekommen, aber ganz kleine, sodass ich ganz normal sehen kann und zum Glück ist dieser Stein nicht auf meine Beine geflogen."

Die Splitter konnten im Krankenhaus rausgewaschen werden, Folgeschäden habe er zum Glück keine erlitten, so der fünffache Nationalspieler. Deutlich schlimmer als die körperlichen Beeinträchtigungen seien allerdings die psychischen Belastungen gewesen. 

BVB-Bus auf dem Weg zum Stadion mit Bombe angegriffen

Der Angriff habe bei ihm im Moment des Geschehens für eine Art "Flashback" an den Bombenangriff während seiner BVB-Zeit gesorgt. "Ich habe direkt gedacht: 'Das ist eine Bombe.' Ich war mit Sarah (Weigls Frau, Anm. d. Red.) am Telefon, weil wir über das Spiel gesprochen haben. Ich habe dann nur geschrien: 'Schatz, ne Bombe, ne Bombe.'" 

Im April 2017 hatte ein Krimineller den Bus der Borussia auf dem Weg zum Champions-League-Spiel gegen die AS Monaco mit drei Nagelbomben attackiert. Abwehrspieler Marc Bartra hatte sich damals den Arm gebrochen, zudem erlitten mehrere BVB-Spieler Knalltraumata. Der Täter sitzt inzwischen wegen Mordversuches in Haft.

Inzwischen habe er die beiden Vorfälle allerdings verarbeitet, schilderte Weigl: "Ich weiß nicht, wie oder warum aber ich habe das beides eigentlich gut weggesteckt." Er könne wieder ohne Hintergedanken in den Mannschaftsbus steigen und sogar am dem selben Platz wie damals sitzen.