30.11.2021 12:10 Uhr

Juventus droht der Zwangsabstieg – Vereinsführung verhört

Juventus drohen drastische Strafen
Juventus drohen drastische Strafen

Juventus Turin droht erneut der Zwangsabstieg aus der Serie A. Gegen den italienischen Rekordmeister und zahlreiche Funktionäre der Bianconeri wird ermittelt. 

Derzeit laufen diverse Ermittlungen gegen Juventus Turin. Die "Alte Dame" soll von 2018 an Kapitalgewinne in Höhe von 282 Millionen Euro durch mögliche Bilanzfälschungen erzielt haben. Am Freitag durchsuchten Behörden die Büros des Klubs und die Turiner Staatsanwaltschaft ordnete bereits einige Befragungen an.

So musste der neue Fußball-Chef Federico Cherubini neun Stunden lang Auskunft zu Spielertransfers und Finanz-Operationen geben. Auch Klubchef Andrea Agnelli und Vizepräsident sowie Ex-Profi Pavel Nedved sind ins Visier der Ermittler geraten. Am Montagnachmittag wurde Geschäftsführer Maurizio Arrivabene befragt. 

Nun droht weiterer Ärger, da der italienische Verband zum Schutz der Verbraucherrechte (CODACONS) auf den Fall aufmerksam wurde. Präsident Marco Donzelli äußerte sich gegenüber "Tutto Mercato Web" sehr deutlich zu den Anschuldigen. Die Anklage sei "sehr ernst" und die Vorgänge würden ein schlechtes Licht auf die vergangenen Jahre werfen. Insbesondere angesichts der Dominanz der Bianconeri, die zwischen 2012 und 2020 jedes Jahr die Meisterschaft holten. 

Juventus: Aberkennung der Meistertitel und Zwangsabstieg?

"Über die individuelle Verantwortung hinaus wird der Verein nicht von der Bestrafung verschont bleiben", erklärte Donzelli. Auch zum Schutz tausender Fans werde der Verband beim Kartellamt und der Bundesanwaltschaft eine Beschwerde einreichen, "in der wir den Abstieg von Juventus in die Serie B und die Aberkennung der letzten Meistertitel" fordern. 

 

 

Sollten sich die Vorwürfe also bestätigen, droht Juventus erneut der Zwangsabstieg. Bereits 2006 musste der italienische Topklub in die zweite Liga. Damals wurden die Turiner in Folge eines Manipulationsskandals strafversetzt. Mit einer starbesetzten Truppe gelang der sofortige Wiederaufstieg. 

Die Ermittlungen werden noch andauern, der Imageschaden ist allerdings schon da. Die Aktie des Klubs brach zu Wochenbeginn ein und vermeldete Kursverluste.