04.12.2021 12:55 Uhr

Bayern-Boss erklärt: Darum haben wir die JHV abgebrochen

Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern
Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern

Die Jahreshauptversammlung 2021 des FC Bayern wird noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Zu lautstark waren der Unmut und die Proteste von Teilen der Mitgliederschaft gegen die eigene Klubführung, zu kontrovers die Diskussionen unter den Mitgliedern über verschiedene Streitpunkte innerhalb des Vereins, als dass die Münchner um ihren Präsidenten Herbert Hainer einfach zur Tagesordnung hätten übergehen können.

Hainer hat nun noch einmal erläutert, warum er die Zoff-JHV vor knapp eineinhalb Wochen vorzeitig abgebrochen und wie er danach reagiert hat.

Der Bayern-Boss erklärte gegenüber der "Bild", dass er zu fortgeschrittener Stunde nach Mitternacht am 26. November irgendwann keinen Sinn mehr in weiteren Wortmeldungen einzelner Vereinsmitglieder sah und deshalb beschloss, die Redeliste vorzeitig zu schließen und die Veranstaltung zu beenden - unter den lautstarken Protesten und Pfiffen der eigenen Fans. 

"Ich habe die Wortmeldungen beendet, weil ich den Eindruck hatte, dass ein  sachlicher, konstruktiver Dialog kaum mehr möglich sei. Die Stimmung wurde durch den Abbruch noch einmal aufgeheizt. Ein sachlicher Dialog ist aber auch zuvor schon kaum mehr möglich gewesen", so der 67-Jährige gegenüber der Zeitung.

Hainer räumte aber gleichzeitig ein, dass er und die weitere Klubführung sich dieser Situation hätte stellen müssen. Unabhängig davon, wie konstruktiv die Diskussionen mit der Fan-Basis an diesem Abend noch gewesen wäre: "Im Nachhinein wäre es sicherlich besser gewesen, weiterzumachen", meinte Hainer.

Katar-Thematik sorgt für heftige Diskussionen beim FC Bayern

 

Der Bayern-Präsident berichtete, wie es direkt am Tag nach der denkwürdigen Jahreshauptversammlung im Münchner Audi Dome weiterging: "Ich habe am nächsten Morgen dann gleich um 8:30 Uhr alle dafür zuständigen Personen an der Säbener Straße zusammengetrommelt, um erste Maßnahmen zu besprechen. [...] Die drei Mitglieder, die bei den Beiträgen nicht mehr zu Wort kamen, habe ich dann in einem ersten Schritt direkt angerufen und mit ihnen Termine vereinbart."

Das größte Konfliktpotenzial zwischen Vereinsführung und Teilen der Mitgliederschaft besteht derzeit in der Frage, ob und wie über das Jahr 2023 hinaus das Sponsoring mit der Fluggesellschaft "Qatar Airways" sowie die Zusammenarbeit mit Katar im Allgemeinen weiter aussehen soll. Teile der Bayern-Fans sind strikt gegen eine weitere Kooperation, während die FCB-Führung eine Verlängerung der Zusammenarbeit nicht ausschließt.