06.12.2021 09:01 Uhr

Strafe für Bellingham? Experte äußert sich

Droht BVB-Star Juden Bellingham eine Strafe?
Droht BVB-Star Juden Bellingham eine Strafe?

Jude Bellingham von Borussia Dortmund droht nach seiner Kritik an Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem Top-Spiel gegen den FC Bayern (2:3) womöglich doch keine Strafe. Ein Experte entkräftet die Vorwürfe gegen den BVB-Youngster.

"Es ist nicht zu verfolgen, was Bellingham gesagt hat. Seine Aussage ist unanständig, aber nicht zu beanstanden, sie ist ganz klar vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Sie ist legal, aber nicht legitim. Wer so etwas wie Zwayer angestellt hat, muss damit leben. Der DFB kann aus meiner Sicht nicht gegen Bellingham vorgehen", sagte der renommierte Sport-Anwalt Christoph Schickhardt dem "kicker".

Bellingham hatte Zwayers Leistung bei der bitteren BVB-Pleite gegen den FC Bayern mit deutlichen Worten kritisiert. "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", sagte der 18 Jahre alte Engländer dem norwegischen TV-Sender "Viaplay Fotball".

Der DFB hatte daraufhin eine Ermittlung seines Kontrollausschusses angekündigt. Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase stellte laut "Bild" Strafanzeige gegen Bellingham wegen Beleidigung, Nachrede und Verleumdung.

Zwayer habe im Zusammenhang mit dem Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer im Jahr 2005 "einen Riesenfehler begangen", stellte Schickhardt klar. "Es war eine jugendtypische Verfehlung in untergeordneter Form. Er war damals zu schwach gewesen, sich zu wehren. Seine angemessene Strafe hat er längst verbüßt und ist resozialisiert."

BVB: Geschichte um Felix Zwayer "noch in den Köpfen"

Es sei "unredlich und eine Frechheit, diese Geschichte nach 15 Jahren wieder aufzurufen", erklärte der 66-Jährige. Sie stecke aber "noch immer in den Köpfen der Bundesliga, einmal pro Jahr bekomme ich Hinweise auf die damalige Geschichte, wenn einem Klub eine Entscheidung dieses Unparteiischen nicht gefällt."

Schickhardt kritisierte in Zusammenhang mit dem Vorfall den VAR. "Der Videobeweis zerstört die Autorität des Schiedsrichters auf dem Platz. Der DFB und die Liga müssen da endlich Farbe bekennen", so der Anwalt.


Zwayers Entscheidung gegen einen Elfmeter bei Mats Hummels' Handspiel sei "überhaupt keine krasse Fehlentscheidung" und "die richtige" gewesen. "Der VAR muss sich zurücknehmen. Er sollte nur bei Verwechslungen und klaren Schwalben eingreifen. Sonst macht man den Fußball kaputt. Der Fußball ist kein Operationssaal", forderte Schickhardt.