07.12.2021 13:58 Uhr

Medien: Beim FC Bayern wachsen die Zweifel an Kahn

Oliver Kahn soll beim FC Bayern durchaus kritisch gesehen werden
Oliver Kahn soll beim FC Bayern durchaus kritisch gesehen werden

Im Sommer trat Oliver Kahn die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern an - ein schwieriges Erbe. Das merkt inzwischen wohl auch der ehemalige Torwart-Titan, der intern angeblich in der Kritik steht.

Angeblich sollen bereits vor Kahns Amtsantritt Sorgen existiert haben, dass der 52-Jährige gemeinsam mit Präsident Herbert Hainer den Verein stärker in die Richtung eines Wirtschaftsunternehmens lenken werden. Das berichtet die "tz". Der Münchner Zeitung zufolge haben sich diese Bedenken inzwischen verfestigt. 

Nicht erst seit der völlig misslungenen Jahreshauptversammlung im November soll im Klub aufgestoßen sein, dass sich Kahn in erster Linie über seine persönlichen sozialen Kanäle zu Wort meldet, sich in den Vereinsmedien hingegen eher rar macht. "Das bestätigt den Eindruck, den man auch intern vom neuen Chef wahrnimmt: viel Kahn, wenig FC Bayern", urteilt die "tz".

FC Bayern: Sehnsucht nach Karl-Heinz Rummenigge?

Während sich Hainer nach der JHV der Kritik stellte, bezog Kahn erst am Sonntag bei "Sky 90" Stellung. Der Ex-Torwart erklärte unter anderem, dass der FC Bayern auf das Thema Katar "bestens vorbereitet" gewesen sei. Eine Auffassung, die der "tz" zufolge nicht alle in der Führungsetage an der Säbener Straße teilen. Das Arbeitsklima in München soll daher "schon mal deutlich angenehmer" gewesen sein.

"Man sehnt sich nach Karl-Heinz Rummenigge", so der Bericht. Rummenigge habe "die Herzen der Mitarbeiter erobert", Kahn wirke hingegen "teilweise wie ein unnahbarer Agentur-Manager, der sich gerne mit von ihm im Verein installierten Beratern umgibt".

 

Fairerweise muss man zugeben, dass Rummenigge beinahe 30 Jahre lang die Geschicke des Vereins maßgeblich mitsteuerte und den FC Bayern gemeinsam mit Hoeneß zu einer Weltmarke formte. Ein Erfolg, an dem Kahn ebenso gemessen wird, wie an seinem Image als emotionalem Leader und Lautsprecher, das er als Spieler verkörperte.

"Leute, macht doch mal die Schubladen zu. Was heißt immer 'Titan, Titan'? Ich habe mich in den vergangenen Jahren außerhalb des FC Bayern und des Fußballs weiterentwickelt", forderte Kahn in diesem Zusammenhang bei "Sky 90".