07.12.2021 18:29 Uhr

Zwayer reagiert auf Bellinghams Verbalattacke

Felix Zwayer möchte mit BVB-Profi Jude Bellingham reden
Felix Zwayer möchte mit BVB-Profi Jude Bellingham reden

Das Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern schlägt weiterhin hohe Wellen. Nachdem BVB-Profi Jude Bellingham wegen seinen Äußerungen über Schiedsrichter Felix Zwayer zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde, hat sich nun der Referee zu Wort gemeldet.

Noch immer wird eifrig über den strittigen Elfmeter für den FC Bayern im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund (3:2) diskutiert. Der BVB fühlte sich nach dem Handspiel von Mats Hummels ungerecht behandelt. Die deutlichsten Worte wählte dabei Jude Bellingham.

"Du gibst einem Schiedsrichter, der in Spielmanipulationen verwickelt war, das wichtigste Spiel Deutschlands. Was erwartest du?", wetterte der Youngster bei "Viaplay Football" gegen den Schiedsrichter. Damit spielte Bellingham auf den Skandal um Ex-Referee Robert Hoyzer an.

Laut DFB habe sich Zwayer damals "grob unsportlich" verhalten. Der heute 40-Jährige soll "über einen längeren Zeitraum hinweg" davon gewusst haben, dass Hoyzer Geld von Wettbetrügern angenommen hat.

Allerdings hatten Bellinghams Worte harte Konsequenzen. So belangte der DFB den 18-Jährigen mit einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro. Bellingham hat dem Urteil bereits zugestimmt, heißt es in einer Mitteilung.

Nun hat sich Zwayer zu den Vorfällen geäußert. Der Unparteiische hofft darauf, dass beide Seiten ihren Streit untereinander klären können.

Zwayer hofft auf Gespräch mit BVB-Profi Bellingham

"Ich möchte das am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Jude Bellingham klären und habe gegenüber Borussia Dortmund ein solches persönliches Gespräch angeboten", sagte Zwayer der "Bild": "Mir geht es nicht um Bestrafung, sondern um die Einsicht, dass er zu weit gegangen ist. Eine aufrichtige Entschuldigung würde ich annehmen."


Bellinghams Aussage habe "bewusst den falschen Eindruck erweckt, ich hätte das Spiel nicht nach bestem Wissen und Gewissen geleitet. Sie ist persönlich, verunglimpfend und respektlos", sagte Zwayer.

Der Spielleiter führte aus: "Selbst wenn man sich in die subjektive, von Emotionen geprägte Perspektive versetzt, bleibt die Aussage fernab jeglicher fachlicher oder sachlicher Kritik. Insbesondere die rhetorische Schlussfolgerung auf die Gegenwart und Zukunft: 'What do you expect' (Was erwartest du?, Anm.d.Red.) hat beleidigenden und verleumderischen Charakter. Das darf so nicht stehenbleiben."

"Ich habe mich nie an einer Spielmanipulation beteiligt"

Auf die Frage, ob ein Schiedsrichter nie mehr pfeifen sollte, wenn er wegen Manipulations-Beteiligung verurteilt wurde, antwortete Zwayer: "Wieso sollte ich dem entgegnen? Dieser Auffassung stimme ich voll zu. Ich habe mich nie an einer Spielmanipulation beteiligt und das ist auch nie von offizieller Stelle behauptet worden. Das Sportgericht stellte ausdrücklich fest, dass es keinen 'Nachweis' für 'mit Manipulationsabsicht sportwidrige Entscheidungen' gibt und dass ich 'einer tatsächlichen Beteiligung an den Spielmanipulationen [...] widerstanden' habe."

Ob die Wogen zwischen dem BVB und Zwayer noch geglättet werden können, werden die kommenden Tage zeigen.