09.12.2021 15:38 Uhr

Sammer wehrt anhaltende Hummels-Kritik ab

Matthias Sammer nimmt BVB-Star Mats Hummels in Schutz
Matthias Sammer nimmt BVB-Star Mats Hummels in Schutz

Am Dienstagabend rehabilitierte sich BVB-Innenverteidiger Mats Hummels zumindest teilweise für seine schlechte Leistung im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern (2:3).

Gegen Istanbul-Klub Besiktas hielt der Routinier beim glatten 5:0-Kantersieg in der Champions League den Laden zusammen und unter anderem gegen den Ex-Dortmunder Michy Batshuayi nichts anbrennen. Dennoch schwingt die Kritik an Hummels nach dem Bayern-Spiel noch immer nach. 

Jetzt sprang ihm mit Matthias Sammer ein ehemaliger Weltklasse-Verteidiger und wichtiger BVB-Funktionär öffentlich zur Seite, um den 33-Jährigen aus der Schusslinie zu bekommen.

"Man muss nicht darüber reden, dass Mats am Samstag sein bestes Spiel für den BVB bestritten hätte. Ich würde die Sache aber gerne differenzierter diskutieren", meldete sich der externe Berater von Borussia Dortmund gegenüber der "Sport Bild" zu Wort.

Besonders die vermeintlich mangelnde Geschwindigkeit wird von Hummels-Kritikern immer wieder ins Feld geführt. Sammer lässt diese Pauschal-Bewertung aber nicht gelten: "Schnelligkeit unterscheidet sich in Laufschnelligkeit, Handlungsschnelligkeit und Antizipation. Dass die reine Laufschnelligkeit nicht die eines Top-Sprinters ist, darüber wurde bei Mats schon vor zehn Jahren gesprochen. Das ist ein Fakt. Mats in einem etwas höheren Alter allein auf Laufschnelligkeit zu reduzieren ist falsch. Deswegen ist diese Diskussion auf einem falschen, unsachlichen Niveau geführt worden", legte sich Sammer, der mit dem BVB selbst Meister als Spieler und als Trainer wurde, fest und stellte sich dabei hinter den Dortmunder Vize-Kapitän.

Hummels selbst soll laut dem Medienbericht der gleichen Ansicht sein. Ihm ausgerechnet fehlende Höchstgeschwindigkeit im letzten Bayern-Duell anzulasten, mache faktisch keinen Sinn, verlor er doch in dieser Partie kein einziges Laufduell gegen die Münchner.

Hummels hat noch bis 2023 Vertrag beim BVB

Der 54-jährige Sammer verglich Hummels mit einem anderen routinierten Abwehrspieler, der in diesem Jahr trotz fehlendem Topspeed noch immer Weltklasse-Leistungen zeigte und sich für sein Team unentbehrlich machte: Giorgio Chiellini von Juventus Turin führte die italienische Nationalmannschaft in diesem Sommer mit herausragendem Zweikampfverhalten, Stellungsspiel und Leadership zur Europameisterschaft, spielte laut Sammer ein "überragendes Turnier". 

 

Hummels Karriereverlauf in den letzten Jahren offenbare einige Parallelen zum Italiener, kämpfte sich doch auch der Dortmunder zuletzt nach anhaltenden Knieproblemen mehrfach zurück übernimmt weiterhin eine wichtige Rolle als Führungsspieler auf dem Feld. Das betonte auch Sammer in seiner Bewertung: "Mats hat einen großen Mehrwert für den BVB. Er tut uns als Persönlichkeit, Führungsspieler, mit seiner Zweikampfstärke und seinem Aufbauspiel sehr gut."

Mit dem jüngsten Auftritt in der Königsklasse eingerechnet kommt Hummels in der laufenden Saison unter Cheftrainer Marco Rose auf 18 Pflichtspiel-Einsätze für den BVB. Sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben läuft noch bis Sommer 2023.