08.12.2021 11:13 Uhr

Boateng hat sich "Bayern-Abschied anders vorgestellt"

Jérôme Boateng vermisst Teile des FC Bayern
Jérôme Boateng vermisst Teile des FC Bayern

Seit Sommer 2021 spielt Jérôme Boateng nicht mehr für den FC Bayern. Nach zehn Jahren war für den ehemaligen deutschen Nationalspieler beim Rekordmeister Schluss. Nun hat Boateng, der mittlerweile für Olympique Lyon spielt, auf seine Zeit in München zurückgeblickt und dabei auch ein wenig Enttäuschung durchblicken lassen.

"Meinen Abschied habe ich mir anders vorgestellt, klar", sagte Boateng gegenüber "Spox.com". Nicht nur für ihn sei es "schade" gewesen, dass bei seinem letzten Spiel in der Allianz Arena lediglich 250 Fans anwesend sein durften. "Auch für David (Alaba, d.Red.), Javi (Martínez) und Hansi (Flick). Nach all den Jahren und Erfolgen wünscht man sich zum Abschied eine ausverkaufte Arena", so der Abwehrspieler.

Über ein großes Abschiedsspiel, so wie es beispielsweise Bastian Schweinsteiger nachträglich bekam, sei noch nicht mit den Bayern-Bossen gesprochen worden. "Keine Ahnung, ob so etwas irgendwann noch einmal möglich sein wird. Schön wäre es natürlich", sagte Boateng.

Mit seiner Zeit beim FC Bayern sei er im Reinen, betonte der Weltmeister von 2014. "Ich denke sehr gerne an die schönen Momente zurück, an all die Erfolge und Titel. Klar, manche Dinge sind auch nicht so gut gelaufen, aber das ist normal in so einer langen Zeit", führte der 33-Jährige aus.

"Im Endeffekt hatte ich eine unglaublich erfolgreiche Zeit beim FC Bayern, ich habe mich in zehn Jahren immer durchgesetzt und meinen Teil zu den Erfolgen beigetragen. Insofern kann ich wirklich zufrieden sein und mich nicht beschweren."

Gefragt, was ihm aus Münchner Zeiten fehlt, antwortete Boateng: "Meine Teamkollegen, aber auch die Leute drumherum, von den Köchen und Physios bis hin zum Zeugwart." Neben vielen Freunden, die er auch im Umfeld gefunden habe, vermisse er auch "die Fans des FC Bayern, die mich immer unterstützt haben". 

Boateng: Nicht-Nominierung für EM 2021 habe ich nicht verstanden

Mit Blick auf die Zukunft denkt Boateng weiter an ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft . "Für mich wäre es schön, noch einmal den Adler auf der Brust zu tragen. Aber eine WM-Nominierung ist kein Wunschkonzert", sagte der 33-Jährige.

Er freue sich, wenn die Nationalmannschaft erfolgreich sei, "das ist das Wichtigste, und Hansi Flick ist ohne Zweifel der beste Trainer dafür. Sollte er mich anrufen und mir eine Chance geben, wäre ich aber natürlich sehr glücklich." Mit Bundestrainer Flick habe er gesprochen.

 

"Ich konzentriere mich bei diesen Diskussionen auf das, was ich sportlich selbst beeinflussen kann, alles andere kommt dann von selbst, wenn es sein soll", sagte der Innenverteidiger. 

Boateng bestritt im September 2018 sein letztes Länderspiel, im März 2019 kündigte Ex-Bundestrainer Joachim Löw einen Umbruch in der Nationalmannschaft an. "Der DFB hat sich in den vergangenen Jahren ja auch bewusst dafür entschieden, auf jüngere Spieler zu setzen. Das ist ganz normal und damit habe ich überhaupt kein Problem", sagte Boateng. Dass er aber trotz guter Leistungen nicht für die EM 2021 nominiert wurde, "habe ich selbst nicht verstanden und finde, dass ich eine Nominierung nach der Saison mit dem FC Bayern absolut verdient gehabt hätte".