13.12.2021 08:42 Uhr

Effenberg über Gladbach-Absturz: "Kein Alibi mehr"

Fordert ein seriöses Auftreten von BVB, Leipzig und Co. in der Europa League: Stefan Effenberg
Fordert ein seriöses Auftreten von BVB, Leipzig und Co. in der Europa League: Stefan Effenberg

1:4, 0:6, 1:4 - Borussia Mönchengladbach stürzte in den vergangenen Wochen in der Fußball-Bundesliga beispiellos ab. Der Ex-Gladbacher Stefan Effenberg nimmt die Spieler in die Pflicht. Zudem sendete er eine Botschaft an den BVB und RB Leipzig, die künftig in der Europa League spielen müssen.

Borussia Mönchengladbach hängt nach dem 1:4 (0:2) bei RB Leipzig weiter in der unteren Tabellenhälfte fest, den eigenen Ansprüchen laufen die Fohlen seit Wochen hinterher.

Stefan Effenberg, der selbst lange Jahre für Gladbach spielte und über 200 Pflichtspiele für die Niederrheiner absolvierte, macht fehlendes "Selbstvertrauen" für die aktuelle Krise aus, wie er in seiner "Sport1"-Kolumne ausführte. Vor allem die "0:6-Packung in Freiburg" hänge noch in den Köpfen der Spieler.

"Es wäre für die Mannschaft wichtig, mal wieder ein Spiel zu null zu absolvieren. Findet man die defensive Balance wieder, könnte man darauf aufbauen und sich aus dem Loch herauskämpfen", so Effenberg, der klarmachte: "Da sind jetzt aber vor allem die Spieler gefragt. Wenn ich mir die Körpersprache zur Halbzeit gegen Leipzig anschaue: Da habe ich nicht gesehen, dass da noch einer das Spiel drehen will."

Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter habe daher nun "keine Ausrede mehr. Max Eberl hat Adi Hütter den Rücken gestärkt und klargemacht, dass er der richtige Trainer für Gladbach ist. Die Spieler können sich also nicht hinter ihm verstecken und hoffen, dass er in zwei, drei Wochen weg ist. Dieses Alibi haben sie nicht mehr".

Botschaft an BVB und RB: "Kommt mir nicht mit dem Verlierercup"

Vom Ziel, in der kommenden Saison wieder im internationalen Geschäft zumindest in der Europa League mitmischen zu können, ist Gladbach als Tabellen-13. daher meilenweit entfernt. Im zweithöchsten europäischen Klub-Wettbewerb befinden sich derweil in dieser Saison mit Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen, RB Leipzig und Borussia Dortmund gleich vier Bundesligisten in der K.o.-Phase.

Der BVB und die Sachsen aus Leipzig hatten die Gruppenphase der Champions League jeweils als Dritter beendet und blicken nun gebannt auf die Auslosung der Playoffs am Montag. Die beiden Bundesligisten treffen auf einen der acht Gruppenzweiten der Europa League, um den Einzug ins Achtelfinale zu schaffen. Frankfurt und Leverkusen steigen als Gruppenerster im Achtelfinale wieder ein.

 

Stefan Effenberg fordert, dass die deutschen Vertreter den Pokal ernst nehmen: "Kommt mir nicht mit dem Verlierercup", so seine Botschaft nach Dortmund und Leipzig. "Es kann nicht sein, dass nach dem Ausscheiden gesagt wird, jetzt können wir uns wieder ganz auf die Bundesliga konzentrieren. Andere Nationen zeigen es uns doch: Es ist eine Frage, wie ich den Wettbewerb annehme. Die spanischen Teams sind jedes Jahr aufs Neue heiß, den Pokal zu gewinnen."

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte nach dem Ausscheiden in der Champions League schon angekündigt, dass man unbedingt den Titel in der Europa League gewinnen will.