31.12.2021 13:59 Uhr

"Im Krisen-Modus": Möllers Zukunft in Frankfurt offen

Bleibt Andreas Möller über den Sommer hinaus bei Eintracht Frankfurt?
Bleibt Andreas Möller über den Sommer hinaus bei Eintracht Frankfurt?

Die Zukunft von Andreas Möller als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Eintracht Frankfurt über den kommenden Sommer hinaus ist weiter offen.

"Man darf nicht vergessen, wir arbeiten aufgrund von Corona seit fast zwei Jahren im Krisen-Modus", sagte der frühere Profi, der in der Bundesliga neben Frankfurt auch für den BVB und den FC Schalke 04 auflief, gegenüber "Bild".

Möllers Vertrag bei den Hessen läuft nach dann knapp drei Jahren im kommenden Sommer aus. "Richtig entfalten konnten wir uns wegen all der Beschränkungen noch nicht", klagte der 54-Jährige.

Für die Arbeit mit den Nachwuchsakteuren braucht es viel Geduld, so Möller. "Das sind eben keine fertigen Spieler. Manches dauert einfach länger als bei Profis."

Es falle ihm angesichts seines intensiven Arbeitsbereichs schwer, abzuschalten, gab der Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996 zu. "Die Familie kommt zu kurz."

"Ich kenne jeden Fußballplatz im Rhein-Main-Gebiet – ohne Navi", sagte Möller. "Für Jugendspiele verpasse ich schon mal die Bundesliga. Ich schaffe es im Monat, 80 Prozent unserer Spiele anzuschauen. Diese Nähe ist mir wichtig. Nur so kann ich wichtige Eindrücke gewinnen, wenn Eltern oder Berater bei mir anklopfen. Ein Spiel der Profis kann ich mir später auch noch anschauen."

Eintracht Frankfurt: Andreas Möller hofft auf "normale Bedingungen"

Er sei angesichts der anhaltenden Ausnahmesituation wegen der Pandemie "schon happy, wenn mir ein Trainer sagt: 'Alle gesund, zwei Stunden Training vorbei, alles super.'". sagte der SGE-Nachwuchschef. "Ich hoffe, der Spuk ist irgendwann vorbei und wir können unter normalen Bedingungen Fußball anbieten."

Möller hatte vor seinem Engagement bei der Eintracht als Trainer gearbeitet, war aber nach seinem Aus als Assistenz-Coach der ungarischen Nationalmannschaft im Herbst 2017 ohne Anstellung gewesen.

Bei seiner Einstellung als NLZ-Leiter hatte es harsche Kritik aus der Frankfurter Ultra-Szene an Möller gegeben. Der damalige Sportvorstand Fredi Bobic hatte die Personalie aber gegen alle Widerstände durchgedrückt.