11.01.2022 08:26 Uhr

Bobic attackiert Berater: "Das ist unseriös"

Fredi Bobic wehrt sich gegen das Image von Hertha BSC
Fredi Bobic wehrt sich gegen das Image von Hertha BSC

Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic von Hertha BSC wehrt sich gegen den Begriff vom "Big City Club".

"Ich habe das Wort noch nie in den Mund genommen. Das ist auch kein offizieller Slogan von uns, der wurde von außen reingetragen und hat sich vor allem medial verfestigt", sagte der 50 Jahre alte Ex-Nationalspieler in einem Interview mit dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland".

"Ich habe schon ein paarmal gesagt: Hier wurde in der Vergangenheit oft zu laut kommuniziert. Wer meine Arbeit kennt, weiß, dass mein Stil etwas ruhiger ist", sagte Bobic.

Große Sprüche seien nicht seine Linie, unterstrich Bobic, "sondern erst einmal arbeiten, abliefern und lieber im Anschluss darüber reden, wenn man etwas geschafft hat, wie man es geschafft hat. Fröhlich bunte Luftballons rauszublasen und dann zu gucken, wie alle reagieren, das ist nicht meine Strategie."

Hertha BSC: Fredi Bobic kritisiert Spielerberater

Derzeit klaffen beim Bundesliga-13. Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinander. Bobic setzt jedoch auf Trainer Tayfun Korkut.

"Die Art, wie er Fußball spielen lassen möchte, mit einer offensiven Orientierung, ohne starr daran festzuhalten, gefällt mir. Das geht nicht von heute auf morgen, das ist klar. Aber er kann sich Situationen anpassen und sich auch von seinem Wunschdenken lösen", sagte Bobic.

Kein gutes Haar ließ Bobic in dem Interview an der im Fußball ohnehin umstrittenen Beraterbranche.

"Die Berater sind nervös und müssen Geld verdienen. Auch denen hat Corona zugesetzt". sagte der Ex-Profi. "Sie mögen es nicht glauben, aber seit es Whats­app gibt, würde ich es am liebsten verbieten. Was da reinhagelt, ist unglaublich. Da kommen manchmal 20 Nachrichten nur von einem Berater mit Screenshots von 18 Spielern, die ich alle haben kann. Da antworte ich nicht mal drauf. Das ist unseriös."