18.01.2022 12:36 Uhr

Comunio-Geheimtipp der Woche: Herthas Stehaufmännchen

Bei Hertha BSC zuletzt wieder im Aufwind: Maximilian Mittelstädt
Bei Hertha BSC zuletzt wieder im Aufwind: Maximilian Mittelstädt

Comunio und sport.de präsentieren Euch jede Woche einen Bundesliga-Spieler, der noch unter dem Radar läuft und von dem in Kürze eine deutliche Marktwertsteigerung zu erwarten ist - heute mit dem Herthaner Maximilian Mittelstädt.

Die aktuellen Comunio-Stats

Marktwert: 2.310.000
Punkte: 36
Punkte pro Spiel: 3,0

Darum wird Mittelstädt unterschätzt

Es war nicht einfach für alle, die in dieser Saison auf Maximilian Mittelstädt gesetzt haben: Unter Pal Dardai pendelte er zwischen Startelf, Bank und Tribüne. Wenn er auf dem Platz war, dann kaum als Linksverteidiger sondern zumeist als Linksaußen. Als Tayfun Korkut schließlich im Dezember die Hertha übernahm, sah es zunächst so aus, als wäre Mittelstädt das erste Opfer. Er schaffte es bisweilen nicht mal mehr in den Kader.

Als die Hertha im Winter mit Fredrik Andre Björkan einen weiteren vielversprechenden Linksverteidiger verpflichtete, schienen seine Tage beim Hauptstadt-Klub eigentlich schon gezählt. Doch plötzlich meldet sich der 24-Jährige ganz groß zurück.

Das macht Mittelstädt so stark

Am letzten Spieltag der Hinrunde durfte Mittelstädt bereits von Beginn an ran, in beiden Spielen der Rückrunde stand er ebenfalls in der Startelf. Aus diesen drei Partien nahm er 18 Punkte mit. Ein glatter Sechser-Schnitt, obwohl er an keinem Tor direkt beteiligt war. Einen Assist – und damit noch mehr Punkte – hätte es aber eigentlich geben müssen, wenn Schiedsrichter Robert Hartmann nicht aus unersichtlichen Gründen den Kopfballtreffer von Niklas Stark aberkannt hätte.

Zuletzt gegen Wolfsburg, wo Mittelstädt acht Zähler bekam, legte er eine Zweikampfquote von 61 Prozent hin. Das ist für einen Außenverteidiger ohnehin schon sehr gut, umso beeindruckender wird das aber, wenn man weiß, dass er in diesem Spiel 28 Zweikämpfe geführt hat – fast genauso viele wie Niklas Stark und Jordan Torunarigha zusammen. 

Darüber hinaus fungierte Mittelstädt als Ballmagnet, war mit 100 Ballbesitzphasen der aktivste Spieler der Partie, legte außerdem zwei Torschüsse auf und trat alle Herthaner Ecken. Eine Woche zuvor kam er gegen Köln sogar auf drei Torschussvorlagen und 97 Ballbesitze, legte außerdem 32 Sprints hin (Bestwert in den 90 Minuten). Auch hier waren seine Zweikampfwerte mit 67 Prozent erfolgreicher Duelle bei 27 Zweikämpfen überragend. Trotz einer 1:3-Niederlage gab es für Mittelstädt am 18. Spieltag satte sechs Punkte. 

Dieses Potenzial hat Mittelstädt

Das Potenzial ist riesig. Nur in drei von zehn Spielen, in denen Mittelstädt von Beginn an auflief, erntete er weniger als vier Punkte. Und das bei einer in dieser Saison bisweilen desaströsen Hertha. Der 24-Jährige macht viel nach vorne, ist immer für einen Assist gut (drei in dieser Saison) und überzeugt aktuell auch mit einer beeindruckenden Zweikampfführung. Ein perfektes Gesamtpaket für einen Außenverteidiger, der gerade einmal die 2-Millionen-Schwelle überschritten hat.

Das Stammplatz-Duell gegen Marvin Plattenhardt dürfte vorerst gewonnen sein, Björkan wird ohnehin noch eine gewisse Anpassungszeit brauchen. Mittelstädt, der in seinem Alter außerdem noch sehr entwicklungsfähig ist und vor einiger Zeit ja durchaus auch mal ein Nationalelf-Kandidat war, dürften also die nächsten Wochen gehören.

Karol Herrmann

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