19.01.2022 13:14 Uhr

Hamann: BVB sollte "retten, was noch zu retten ist"

Jude Bellingham (l.) vom BVB beim Topspiel gegen den FC Bayern
Jude Bellingham (l.) vom BVB beim Topspiel gegen den FC Bayern

Auch eineinhalb Monate später sorgt das Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (2:3) noch immer für Aufruhr. Nachdem Schiedsrichter Felix Zwayer nach mehreren strittigen Entscheidung verbal heftig angegriffen wurde und sogar Morddrohungen erhielt, forderte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann jetzt eine öffentliche Stellungnahme des BVB.

Der Bundesliga-Referee hatte zuletzt bei "Sky" erstmals darüber gesprochen, wie heftig die Nachwirkungen dieses Spiels für ihn waren und dass er und seine Familie persönlich bedroht worden sind.


Mehr dazu: Morddrohung gegen Schiedsrichter Zwayer


Um dieses hochgekochte Thema endlich und zur Zufriedenheit beider Seiten abhaken zu können, hat der langjährige Profi Dietmar Hamann gegenüber "Sky" jetzt einen Akt der Befriedung vom BVB eingefordert.

"Ich denke, mit etwas Abstand sollte doch mal etwas Vernunft einkehren und man sollte sich an einen Tisch setzen und versuchen, die Sache auszuräumen", meinte der 47-Jährige bei dem TV-Sender, für den er als Experte tätig ist.

"Ich glaube schon, dass Borussia Dortmund da eine Verpflichtung gegenüber dem DFB und der Fußball-Familie hat, und versuchen sollte zu retten, was noch zu retten ist", ergänzte Hamann, der nach den persönlichen Angriffen und Bedrohungen gegen Zwayer die Grenzen des Vertretbaren weit überschritten sieht.

Vor allem von BVB-Mittelfeldstar Jude Bellingham würde sich Hamann eine ernstgemeinte und öffentliche Stellungnahme wünschen. Der Teenager hatte nach dem verlorenen Topspiel gegen den FC Bayern besonders deutlich gegen Felix Zwayer gepoltert und gemeint: "Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?"

BVB-Manager Zorc findet klare Worte

Für diese vermeintlich falschen Anschuldigungen müsse sich Bellingham "öffentlich entschuldigen", forderte Hamann. Es sei "das Mindeste, was Felix Zwayer verdient hat oder zusteht. Durch diese Aussagen hat diese ganze Sache eine Dynamik bekommen, die traurigerweise in Morddrohungen geendet ist."

Ob der BVB in dieser Causa noch einmal tätig wird, ist noch unklar. Am Dienstag hatte sich Sportdirektor Michael Zorc in der Angelegenheit noch einmal geäußert und die Drohungen gegen Zwayer unter anderem als "idiotische Beschimpfungen" verurteilt, die "in keinster Weise zu tolerieren oder zu rechtfertigen" seien.