Am vergangenen Wochenende sorgte Peter Bosz bei Olympique Lyon für eine faustdicke Überraschung, als er Jérôme Boateng vor dem Heimspiel gegen OGC Nizza aus dem Kader strich.

"Ich kann nicht viel sagen. Ich habe viele falsche Dinge in den Zeitungen gesehen. Für mich war er nicht bereit, heute zu spielen", erläuterte Bosz nach dem 2:0-Sieg. Zu diesem Zeitpunkt soll es bereits ein klärendes Gespräch zwischen den beiden gegeben haben. 

Zuvor wurde in den französischen Medien spekuliert, dass die Ausbootung des früheren Profis des FC Bayern nicht nur rein sportliche Gründe gehabt haben soll. Neben verbalen Auseinandersetzungen mit  Léo Dubois und Rayan Cherki, soll er auch während einer Trainingseinheit gegenüber dem mittlerweile zu Newcastle United gewechselten Bruno Guimaraes handgreiflich geworden sein. Auch ein angeblicher verbaler Schlagabtausch mit seinem Trainer wurde medial diskutiert. 

OL-Präsident Aulas über Boateng: "Wir zählen auf ihn"

Nun schaltete sich OL-Präsident Jean-Michel Aulas ein. Der 72-Jährige gab der französischen "L'Équipe" ein ausführliches Interview und äußerte sich auch zur Boateng-Thematik. "Der Trainer hat Jérôme zu Beginn der Woche getroffen und ihn wieder integriert. Er wird am Samstag für das Auswärtsspiel in Lens im Kader stehen, wenn er gut trainiert", betonte Aulas. 

Der Trainer treffe die Entscheidungen und das mache er auch grundsätzlich gut. Boatengs Ausbootung habe dem Team letztendlich auch nicht geschadet, da Lyon 2:0 gegen Nizza gewann. Dennoch sei der Weltmeister von 2014 ein wichtiger Bestandteil des französischen Traditionsklubs. "Wir zählen auf ihn für den Rest der Saison", betonte Aulas.  

Der 33-jährige Innenverteidiger kam vor der Saison ablösefrei vom FC Bayern München und war über weite Strecken unangefochtener Stammspieler der Lyonnais. Am Samstag darf er dann vermutlich auch wieder sportliche Schlagzeilen schreiben.