24.02.2022 11:26 Uhr

Bayern-Leihgabe arbeitet am Traum, Ex-BVB-Duo knipst

Vom FC Bayern nach Österreich verliehen: Alex Timossi Andersson
Vom FC Bayern nach Österreich verliehen: Alex Timossi Andersson

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein verliehenes Sturm-Juwel des FC Bayern in Torlaune, zwei ehemalige BVB-Talente aus Griechenland und ein Champions-League-Veteran des FC Schalke 04.

Als der junge schwedische Flügelstürmer Alex Timossi Andersson im vergangenen Spätsommer von "Sky" gefragt wurde, wie sein mittel- bis langfristiges Karriereziel aussieht, musste der Leihspieler von Austria Klagenfurt nicht lange überlegen.

"Ich träume davon, beim FC Bayern zu spielen", verriet der Juniorennationalspieler, dessen Leihe von München nach Österreich gerade erst verlängert worden war.

Seither hat der 21-Jährige, der 2018 aus dem Nachwuchsbereich von Helsingborg an die Säbener Straße gewechselt war, durchaus Eigenwerbung betrieben. In 20 Einsätzen für Erstliga-Aufsteiger Klagenfurt war der Youngster bereits an zehn Toren direkt beteiligt (vier Treffer, sechs Vorlagen).

Erst am vergangenen Wochenende leitete Timossi Andersson den 2:0-Heimsieg der Austria gegen SCR Altach mit einem frühen Abstauber-Tor ein - ein weiteres Bewerbungsschreiben für seinen Stammverein.

Ob der FC Bayern im Sommer tatsächlich schon Verwendung für Andersson hat, ist unklar. Sollte eine erneute Leihe auf die Agenda rücken, müsste zuvor allerdings sein 2023 auslaufender Vertrag verlängert werden.

Doch mit jedem Scorerpunkt dürfte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass Timossi Anderssons Traum von einem Einsatz für die Bayern-Profis irgendwann real wird.

Griechen-Duo blüht nach kurzem BVB-Gastspiel auf

Ebenjene Hoffnung auf den Durchbruch bei einem deutschen Top-Verein hegten die beiden griechischen Angreifer Vangelis Pavlidis und Nikolaos Ioannidis einst auch, als sie für die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund aufliefen. Von Erfolg gekrönt war ihr Vorhaben letztlich nicht.

Die beiden großgewachsenen Neuner verbrachten je ein Jahr beim BVB: Pavlidis trug von Januar 2018 bis zum Jahreswechsel 2019 das schwarz-gelbe Trikot, Ioannidis drei Saisons davor im selben Zeitraum.

Beide hatten sich als griechische Juniorennationalspieler einen Namen gemacht, im Ruhrpott dann aber kaum Spuren hinterlassen.

Seither entwickelten sich die Landsmänner höchst unterschiedlich: Während Ioannidis über kleine Klubs in Ungarn und Portugal wieder in Griechenland landete, blühte Pavlidis in den Niederlanden auf. Zweieinhalb starken Saisons bei Willem II folgte 2021 der 2,5 Millionen Euro teure Transfer zum Europacup-Teilnehmer AZ Alkmaar. Auch in der griechischen Landesauswahl ist der 23-Jährige mittlerweile eine feste Größe.

Am letzten Spieltag feierten nun sowohl Pavlidis als auch Ioannidis persönliche Erfolgserlebnisse: Ersterer schraubte sein Torekonto bei Alkmaars 2:1-Sieg gegen Heracles Almelo auf zehn Buden hoch und bereitete zudem auch den anderen Treffer seines Teams vor. Ioannidis tat es ihm beim 2:1-Coup des griechischen Schlusslichts Apollon Smyrnis bei PAS Lamia 1964 mit je einem Tor und einem Assist gleich.

Ex-Profi des FC Schalke noch kein bisschen müde

Ebenso treffsicher präsentierte sich der Schweizer Routinier Mario Gavranovic jüngst. Beim türkischen Erstligisten Kayserispor ist der frühere Angreifer des FC Schalke 04 längst der Fixpunkt in der Offensive.

Zum achten Mal netzte der Eidgenosse am vorigen Samstag, sein Treffer brachte den 2:1-Sieg seines neuen Arbeitgebers gegen Aufsteiger Giresunspor auf den Weg.

Auffällig: Auch mit 32 Jahren auf dem Buckel macht der Stürmer keinerlei Anstalten, müde zu werden. Schon bei Dinamo Zagreb hatte der in Lugano geborene Offensivmann seinen Killerinstinkt nachgewiesen, der Sprung in die SüperLig ist ihm problemlos gelungen.

Doch für Gavranovic, einer der Helden des Schweizer EM-Märchens 2021, lief es in seiner Karriere nicht immer so rund. Im Frühjahr 2010 hatte der Rechtsfuß sein erstes Auslands-Abenteuer gewagt und sich dem FC Schalke angeschlossen. Bei den Königsblauen hatte er jedoch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Erst nach rund einem Jahr schien Gavranovic in Gelsenkirchen angekommen zu sein.

Bis heute erinnern sich die meisten S04-Fans beim Klang seines Namens am ehesten an ein ganz besonderes Spiel: Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League 2010/2011 schenkte der damalige Knappen-Coach Felix Magath dem Youngster gegen den FC Valencia vollkommen überraschend das Vertrauen. Gavranovic dankte es ihm mit seinem ersten und bis heute einzigen Königsklassen-Treffer beim 3:1-Erfolg gegen die Spanier.

Gavranovic jubelt nach seinem Treffer gegen Valencia
Gavranovic jubelt nach seinem Treffer gegen Valencia

Dass er den FC Schalke dennoch wenige Monate später gen Mainz verließ, hing vor allem mit der extrem starken Konkurrenz im Angriff zusammen. An Klaas-Jan Huntelaar und Raúl kam Gavranovic einfach nicht vorbei.

Gehadert hat der Eidgenosse mit seinem Scheitern in Königsblau nach eigener Aussage allerdings nicht. Kein Wunder: Auf seinen späteren Stationen lief es für ihn deutlich besser. Und seine Champions-League-Sternstunde kann Gavranovic sowieso auf ewig keiner mehr nehmen.

Heiko Lütkehus