03.03.2022 12:55 Uhr

Russland-Profi reagiert scharf: "Lassen uns nicht beleidigen"

Artem Dzyuba bezeichnet den Ausschluss russischer Sportler als
Artem Dzyuba bezeichnet den Ausschluss russischer Sportler als "diskriminierend"

Ukrainische Fußballer, darunter Ex-BVB-Angreifer Andriy Yarmolenko, haben angesichts des anhaltenden und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen ihr Heimatland deutliche Worte an ihre Kollegen aus dem Nachbarland gesendet. Im langjährigen Kapitän der russischen Nationalmannschaft hat ein Profi nun reagiert. Artem Dzyuba sprach sich zwar deutlich für den Frieden aus, teilte seinerseits aber auch gegen ukrainische Sportler aus.

Vitaliy Mykolenko vom FC Everton hatte kein Blatt vor den Mund genommen, um auszudrücken, welche Meinung er über die Haltung einiger russischer Kollegen vertritt. "Während du Miststück und deine verdorbenen Teamkollegen schweigen, werden friedliche Zivilisten in der Ukraine getötet", richtete sich der 22-Jährige in seiner Instagram-Story direkt an den russischen Nationalspieler Artem Dzyuba.

Auch der ehemalige BVB-Angreifer Andriy Yarmolenko, mittlerweile bei West Ham United aktiv, fragte die russischen Spieler: "In meinem Land töten sie Menschen, Frauen, Mütter, unsere Kinder. Aber ihr sagt nichts, ihr kommentiert nichts."

Aussagen, die nun eine Reaktion hervorbrachten. Er habe sich lange mit einem Kommentar zu den "Ereignissen in der Ukraine" zurückgehalten, begann Artem Dzyuba von Zenit St. Petersburg einen Post auf Instagram. Der Mittelstürmer sei nun einmal kein Politikexperte, so die Begründung. Da er "von allen Seiten" auf den Krieg im Nachbarland angesprochen werde, teilte er nun seine Meinung.

Antwort an Ukrainer in England: "Wir lassen uns nicht beleidigen"

Dzyuba bezeichnete den Krieg als "beängstigend", viel mehr schockiere aber "die menschliche Aggression und der Hass, die jeden Tag zunehmen". Gemeint ist die "Diskriminierung aus Gründen der Nationalität", wie Dzyuba den Ausschluss russischer Athleten in nahezu allen Bereichen des Sports auf der Welt bezeichnet: "Ich schäme mich nicht, Russe zu sein. Ich bin stolz darauf, Russe zu sein und ich verstehe nicht, warum die Sportler jetzt leiden müssen."

Es werde nun "Schmutz über alle Russen ausgeschüttet, unabhängig von ihrer Position oder ihrem Beruf", so der 33-Jährige, der hinzufügte: "Der Krieg wird enden, aber die menschlichen Beziehungen werden bleiben. Und es wird unmöglich sein, das Rad zurückzudrehen. Vergesst das nicht."

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Dann hatte Dzyuba noch eine weitere Botschaft für seine ukrainischen Fußballerkollegen übrig: "P.s.: An einige meiner Kollegen, die auf ihrem Hintern in Villen in England sitzen und gemeine Dinge sagen: Wir lassen uns nicht beleidigen, wir verstehen alles." Abschließend sprach sich der gebürtige Moskoviter für den Frieden aus.