08.03.2022 13:27 Uhr

Ex-Bayern-Star: Schwächephase "hat Tradition"

Jean-Pierre Papin spielte in den 1990er-Jahren beim FC Bayern
Jean-Pierre Papin spielte in den 1990er-Jahren beim FC Bayern

Den früheren Profi Jean-Pierre Papin überrascht die aktuelle Schwächephase seines Ex-Klub FC Bayern nicht.

"Dass der FC Bayern im Februar/März schwächelt, ist mittlerweile eine Tradition. Das ist quasi jedes Jahr der Fall. Das war schon so, als ich noch in München auf Torejagd ging. Vielleicht gibt es bei den Spielern im Unterbewusstsein eine Art Nachlässigkeit", sagte Papin im Interview mit "Sport1".

Der 58 Jahre alte Franzose, der zwischen 1994 und 1996 seine Fußballschuhe beim deutschen Rekordmeister schnürte, ergänzte: "Aber ich weiß, dass die Münchner in den Monaten April und Mai - die wichtigsten in der Saison - wieder die Erwartungen erfüllen werden und auch spielerisch viel stabiler auftreten werden."

Im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen RB Salzburg glaubt Papin nach dem 1:1 im Hinspiel an ein Weiterkommen des FC Bayern.

"Keine Sensation" bei FC Bayern vs. RB Salzburg?

"Ich bin ich mir sicher, dass wir keine Sensation erleben werden. Auch wenn sich Salzburg sicherlich gut verkaufen wird, werden die Bayern ihr bestes Gesicht zeigen. Wenn es darauf ankommt, sind sie immer da", sagte Papin.

Seinem in München nicht unumstrittenen Landsmann Dayot Upamecano traut der 54-malige Nationalspieler Frankreichs noch Großes zu. "Man muss dem Upa definitiv Zeit geben und ihm weiterhin das Vertrauen schenken. Der Junge ist erst 23 Jahre alt. Er wird seinen Weg machen und sich bei den Bayern bald durchsetzen", so Papin.

Upamecano müsse "nur in den Rhythmus kommen und immer spielen, um sein Potenzial besser auszuschöpfen und mehr Konstanz zu zeigen. Wenn er immer wieder draußen sitzt, verliert er sein Selbstvertrauen. Man darf ihn nicht fallen lassen, auch wenn er mal patzt. Glaubt mir: Er ist eine Granate."

FC Bayern: Alexander Nübel "mit zwei Weltklassen-Paraden"

In der Königsklasse traut Papin dem deutschen Rekordmeister durchaus den großen Wurf zu. "Mit Paris Saint-Germain ist der FC Bayern das einzige Team, das den englischen Klubs weiterhin Paroli bieten kann. Egal ob Manchester City oder Liverpool, sie können praktisch problemlos zwei absolute Top-Mannschaften aufstellen. Diese vier Teams im Halbfinale zu sehen, wäre in meinen Augen keine große Überraschung."

Lobend äußerte sich Papin über Torhüter Alexander Nübel, der bis 2023 vom FC Bayern an den französischen Erstligisten AS Monaco verliehen ist: "Er ist noch weit weg vom Niveau von Manuel Neuer. Aber nach Anlaufschwierigkeiten hat er sich in Monaco zuletzt stabilisiert. Er wird immer stärker, wie er am Sonntag beim 1:0-Sieg bei Olympique Marseille mit zwei Weltklassen-Paraden beweisen konnte."