14.03.2022 08:25 Uhr

HSV-Ikone ätzt gegen "sogenannte Königsklasse"

Der frühere Nationaltorwart Uli Stein kritisiert den Modus der Champions League
Der frühere Nationaltorwart Uli Stein kritisiert den Modus der Champions League

Uli Stein ist eine Legende beim Hamburger SV und bei Eintracht Frankfurt. Für die Eintracht absolvierte der frühere Nationaltorwart 224 Spiele in der Bundesliga, für die Hanseaten hütete der 67-Jährige 228 Mal das Gehäuse im Oberhaus. Mit dem Hamburger Sportverein feierte Stein auch seinen größten Erfolg, als er 1983 den Europapokal der Landesmeister gewann. 

"Immer, wenn ein Sieger den Henkelpott hochreißt, denke ich natürlich an meinen größten Moment zurück: unseren Triumph mit dem HSV 1983. Damals war der Europapokal ein echter Wettbewerb der Champions, eben der Meister. Dass es heute ein Endspiel zwischen dem Vierten von hier und dem Dritten von dort geben kann, habe ich nie ganz nachvollzogen", ätzte die HSV- und Eintracht-Ikone in seiner Kolumne für das Fachmagazin "kicker".

Elf Mal durfte Uli Stein, der zudem auch jeweils zweimal die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann, im Europapokal der Landesmeister ran, spielte zudem noch über 40 Mal in anderen europäischen Vereinswettbewerben.

Champions League: Uli Stein von Modus gefrustet

Heute überwiegt beim ehemaligen Nationaltorwart eher der "Frust über die Champions League": "Im Unterschied zum damaligen K.-o.-Prozess von der 1. Runde an wird nun schier endlos in Gruppen so lange gespielt, bis die Reichsten wieder unter sich sind. Und die sind dann – siehe PSG – noch beleidigt, wenn sie verlieren … Früher habe ich an Europacup-Abenden immer mitgefiebert. Heute richte ich meine Zeit nicht mehr nach dem zerpflückten Spielplan der sogenannten Königsklasse. Die Begeisterung für etwas Besonderes ist einfach weg. Schade."

Ganz unberechtigt ist die Kritik von Stein nicht, stand mit Manchester City zwar der englische Meister im vergangenen Jahr im Finale der Königsklasse, doch Champions-League-Sieger wurde der FC Chelsea mit Trainer Thomas Tuchel. Die Blues wurden in der Saison 2019/20 lediglich Vierter in der Premier League, konnten sich anschließend dennoch den Titel sichern.