28.03.2022 22:09 Uhr

Matthäus: Von Weigl "hätte mehr kommen können"

Julian Weigl wechselte im Januar 2020 vom BVB nach Portugal
Julian Weigl wechselte im Januar 2020 vom BVB nach Portugal

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus verfolgt den Länderspiel-Doppelpack der DFB-Auswahl mit großem Interesse. Nach dem Sieg gegen Israel fand er lobende Worte für einen Debütanten. Kritisch hingegen sah er die Leistung von Rückkehrer und Ex-BVB-Profi Julian Weigl.

Fünf Jahre lang hat Julian Weigl auf diese nächste Chance im Trikot der deutschen Nationalmannschaft warten müssen. Der einstige Mittelfeldlenker von Borussia Dortmund hatte sich mit starken Leistungen für seinen Klub SL Benfica aus Portugal wieder ins Rampenlicht gespielt und durfte bei Bundestrainer Hansi Flick vorspielen.

Gegen Israel agierte der 26-Jährige, der mit den Lissabonern überraschend im Viertelfinale der Champions League steht, neben Ilkay Gündogan im zentralen Mittelfeld von Beginn an. Lothar Matthäus zufolge hat Weigl seine Chance aber eher nicht nutzen können, wie er in seiner Kolumne auf "Sky" erklärte.

"Von Weigl hätte vielleicht ein bisschen mehr kommen können, wenn man nach so vielen Jahren wieder die Chance bekommt", so der 61-Jährige. In der Tat blieb Weigl eher blass und überließ anderen den Spielaufbau. Nach 63 Minuten wurde er ausgewechselt, von sport.de erhielt er die Note 4,0.

Schlotterbecks Fehler "kann jedem mal passieren"

Dennoch befürwortet Matthäus die Nominierung des Wahl-Lissaboners. Weigl sei trotz allem "ein zuverlässiger Fußballer. Er ist ballsicher und der Einzug mit Benfica ins Champions-League-Viertelfinale wurde von Flick zurecht mit einer Nominierung belohnt. Der Bundestrainer hat jetzt 30, 35 Spieler und jede Position ist doppelt oder dreifach besetzt". Dies sei angesichts des bevorstehenden Turniers im kommenden Winter genau richtig.

Etwas mehr hervortun konnte sich indes DFB-Debütant Nico Schlotterbeck, der von Hansi Flick zwar zuvor schon in den Kader berufen wurde, aber bislang noch auf einen Einsatz hatte warten müssen. "Den Leichtsinnsfehler in der letzten Sekunde wollen wir mal nicht überbewerten. Das kann jedem mal passieren. Beim nächsten Mal einfach ein bisschen konzentrierter sein", so Matthäus über die Szene des Freiburgers, der kurz vor Schluss noch einen Elfmeter verursachte.