29.04.2022 12:19 Uhr

Schalke-Legende: Grammozis "nie richtig angekommen"

Dimitrios Grammozis wurde beim FC Schalke Anfang März entlassen
Dimitrios Grammozis wurde beim FC Schalke Anfang März entlassen

Vor 31 Jahren war Dietmar Schacht, genannt "Didi", der letzte Aufstiegs-Kapitän des FC Schalke 04. Bis heute fühlt sich der 59-Jährige mit seinem Ex-Klub verbunden und glaubt an die Rückkehr in die Bundesliga. Seinen Optimismus zieht der frühere Profi auch aus dem Trainer-Wechsel bei den Königsblauen.

Seit Mike Büskens beim FC Schalke Dimitrios Grammozis abgelöst hat und wieder als Chef an der Seitenlinie steht, haben die Knappen in der 2. Liga mit fünf Siegen aus sechs Partien eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt.

Auch wenn es beim 1:4 im Top-Spiel gegen Werder Bremen zuletzt einen Dämpfer gab, hat das Team den Aufstieg wieder selbst in der Hand. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum großen Ziel könnte am Freitagabend gelingen, sollte im Auswärtsspiel beim formstarken SV Sandhausen (ab 18:30 Uhr im LIVE-Ticker) dreifach gepunktet werden.

Schalkes ehemaliger Abwehr-Abräumer Dietmar Schacht ist von einem Dreier in der Kurpfalz überzeugt. "Die Bremen-Pleite, wenn sie auch bitter war, kam zum richtigen Zeitpunkt. Wenn wir gewonnen hätten, wären wir überheblich nach Sandhausen gefahren. Jetzt weiß das Team, dass es dort um alles geht", versicherte der gebürtige Duisburger im "Bild"-Interview.

Seine Prognose für den spannenden Saison-Endspurt: "Bremen wird Erster und Schalke wird Zweiter."

Schacht: Darum ist Grammozis beim FC Schalke gescheitert

Dass S04 in der entscheidenden Phase überhaupt so gut dasteht, ist Schacht zufolge vor allem dem Trainer-Wechsel Anfang März zu verdanken.

"Ich bin überzeugt, dass Dimitrios Grammozis hier nie richtig angekommen ist. [...] Er konnte nur verlieren. Schalke will einen auf dem Platz haben, der emotional ist und für Königsblau ins Feuer geht. Grammozis war eher der Introvertierte. Das hat Büskens ihm voraus", hob er die Unterschiede zwischen den Übungsleitern hervor.

Vor dem Tausch auf der Trainerbank sei "die Mannschaft tot" gewesen, urteilte Schacht. Erst Büskens habe sie wiederbelebt. "Buyo ist der absolute Motivator, Peter Hermann der Ruhepol und Stratege — sie harmonieren gut und sind im Moment die beste Lösung", so der 59-Jährige.

Neuer Coach von Schalke 04 muss "auch das Publikum ins Boot holen"

Da Büskens jedoch auf keinen Fall als Chefcoach weitermachen will, muss im Sommer - egal für welche Liga - ein neuer Trainer her. Schacht hat bereits ein klares Anforderungsprofil im Kopf.

"Da muss jemand kommen, der weiß, was es heißt, für Schalke zu arbeiten. Er muss schauen, dass er es schafft, nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Publikum mit ins Boot zu holen. Wenn auf der Bank nur einer ruhig rumsitzt, dann spielen die Jungs auch Schlafbank-Fußball", warnte der heutige Imbissbuden-Besitzer.