01.05.2022 07:50 Uhr

Leise Nagelsmann-Kritik nach Sanés Frust-Abgang

Leroy Sané enttäuschte mit dem FC Bayern in Mainz
Leroy Sané enttäuschte mit dem FC Bayern in Mainz

Leroy Sané sollte dem Spiel des FC Bayern gegen den FSV Mainz in der zweiten Halbzeit eine Wende geben. Stattdessen ging der Nationalspieler gemeinsam mit der Mannschaft unter. Nach dem Spiel sorgte er mit einem Frust-Abgang für Schlagzeilen. Trainer Julian Nagelsmann nahm ihn darauf in Schutz, äußerte aber auch Kritik.

Eine Woche nach der öffentlichen Standpauke von Sportchef Hasan Salihamidzic blieb die erhoffte Reaktion von Leroy Sané aus. Bei der 1:3-Niederlage des FC Bayern in Mainz lieferte der zur Pause eingewechselte Nationalspieler eine seiner schwächsten Saisonleistungen (sport.de-Note 5,5) ab. Einen Torschuss und eine Zweikampfquote von 22 Prozent (sieben von neun verloren) notierte die Statistik für den 26-Jährigen, der zudem den dritten Gegentreffer mit seinem Ballverlust einleitete.

Nach dem Schlusspfiff ließ Sané seinem Frust dann auch freien Lauf: Der Offensivmann verschwand ohne Umwege in die Kabine, verzichtete auf das Abklatschen mit seinen Mitspielern und den obligatorischen Gang zu den eigenen Fans. 

Während Sanés Abgang extern durchaus für Diskussionen und Schlagzeilen sorgte, wollte Julian Nagelsmann auf der anschließenden PK nicht zu hart mit seinem Spieler ins Gericht gehen. "Von 100 Profis machen das 50. Und 50 gehen raus. Jeder Mensch geht mit solchen Situationen anders um", wollte der Trainer Sanés Frust-Flucht nicht zu hoch hängen. 


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Leise Kritik schwang dann aber doch in den Worten des Coaches mit. Grundsätzlich, so ergänzte Nagelsmann, sei es besser "zu den Fans in die Kurve zu gehen. Das ist Teil des Berufs. Aber so wie jeder Fan seinen Charakter hat, hat das auch jeder Spieler". Man müsse nicht "alles auf die Goldwaage" legen.

Gerade im Fall von Sané schauen die Bayern im Moment aber ganz genau hin. Das machte Sportchef Hasan Salihamidzic am vergangenen Wochenende bei seinem TV-Auftritt deutlich. Dort forderte der Bosnier von seinem Spieler: "Wir sprechen immer von Potenzial. Und Potenzial möchte ich auf dem Platz sehen." Nachgekommen ist Sané dieser Forderung am Wochenende nicht.