07.05.2022 12:04 Uhr

Ticket-Zoff in der CL: Klopp schießt gegen die UEFA

Liverpool-Coach Jürgen Klopp ärgert sich über die Ticketpreise für das Champions-League-Finale
Liverpool-Coach Jürgen Klopp ärgert sich über die Ticketpreise für das Champions-League-Finale

Wer eine Eintrittskarte für das Champions-League-Finale zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid ergattern möchte, braucht zwei Dinge: einen Haufen Geld und noch mehr Glück. Das ärgert nicht nur die Fans. Auch Jürgen Klopp ist die Ticket-Situation ein Dorn im Auge. Verantwortlich dafür ist in seinen Augen vor allem die UEFA. 

Weil beide Klubs für das Finale in Paris nur knapp 20.000 Tickets bekommen, lediglich 12.000 in den freien Verkauf gehen, gleichzeitig aber über 20.000 Eintrittskarten exklusiv für Sponsoren und Ehrengäste reserviert werden und der Kartenpreis im Vergleich zu 2018 im Schnitt um satte 38 Prozent gestiegen ist, hat sich die Liverpooler Fan-Vereinigung "Spirit of Shankly" in einem offiziellen Brief an die UEFA beschwert.

Anlass für den Brief sind vor allem die horrenden Eintrittspreise. So kosten die Karten der beiden besten Kategorien für die LFC-Supporter zwischen 410 und 578 Pfund (480 und 675 Euro). Mehr als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Karten kostet 125 Pfund pro Stück (ca. 150 Euro). Zu viel, findet auch Jürgen Klopp.

Er habe vollstes Verständnis für den Ärger der Fans, sagte Klopp am Freitag, als er auf den Brief der Fan-Vereinigung angesprochen wurde. Das Vorgehen der UEFA sei "absolut nicht richtig, aber es ist überall so". Er ärgere sich, dass nur 50 Prozent der normalen Fans überhaupt Tickets bekommen und "der Rest an Menschen geht, die Tausende Pfund zahlen können. Aber so wird das ganze Geld gemacht", sagte Klopp. 

Klopp kritisiert UEFA

Die Mehrheit würde so wie er denken, ergänzte der LFC-Coach: "Die UEFA sind nicht die Heilligen des Fußballs. Das waren sie nie. Was sie mit der Champions League haben, ist ein fantastisches Produkt. Das hätte sie meiner Meinung nach nie ändern sollen. Aber jetzt haben sie hier und da etwas Geld verloren." Daher habe sich auch die Preispolitik geändert, meinte Klopp.

Der Trainer berichtete zudem von Bekannten, die sich vorsorglich schon vor einigen Wochen ein Hotelzimmer in Paris buchten. "Und dann haben sie einen Anruf bekommen, in dem es hieß, ihr bekommt euer Geld zurück, weil sich die Preise seitdem verdreifacht haben. Das interessiert niemanden. Das ist die Welt, in der wir leben."

Ändern werde sich an der Situation nichts mehr, glaubt Klopp: "Egal, was wir dazu sagen. In ein paar Monaten werden wir auch eine WM in Katar haben. Es spricht auch keiner mehr darüber, wie das passieren konnte. Von den Leuten, die diese Entscheidung getroffen haben, ist niemand mehr im Amt, die WM ist aber immer noch da. Es geht auch da ums Geld."