08.05.2022 14:11 Uhr

12 Minuten Ballgeschiebe: Eklat in der Regionalliga

Die Spieler des SV Elversberg sind nach dem Spiel ganz entspannt
Die Spieler des SV Elversberg sind nach dem Spiel ganz entspannt

Die Regionalliga-Südwest hat ein Skandal-Spiel erlebt, das es in dieser Form schon lange nicht mehr gab. Mitwirkende: Der FSV Frankfurt und der SV Elversberg. 

Was war passiert? Spitzenreiter SV Elversberg reichte ein Remis zum Aufstieg in die 3. Liga, auch dem FSV Frankfurt genügte ein Punkt zur Rettung auf Platz 15. Beide Klubs haben im Vergleich zu ihren direkten Konkurrenten das mit Abstand deutlich bessere Torverhältnis.

Also einigten sich die Spieler der Teams rund zwölf Minuten vor Schluss beim Stand von 1:1 darauf, das Spielen einzustellen. Von Coach Horst Steffen in die eigene Hälfte beordert schoben sich die Elversberger bis zum Abpfiff das Spielgerät in den eigenen Reihen hin und her. Das Ganze passierte sogar unter dem Applaus und mit dem Wohlwollen der Zuschauer. 

Gleichzeitig positionierten sich die Frankfurter an der Mittellinie und warteten dort geduldig ab. Besagte zwölf Minuten lang kam kein FSV-Akteur mehr an den Ball und war damit gleichzeitig vollends zufrieden. 

Absprache zwischen Elversberg und Frankfurt?

Offenbar war der Nichtangriffsspakt vor der Partie zwischen den Trainern abgesprochen, anders sind die Aussagen nach dem Spiel nicht zu erklären.

"Uns hat das Unentschieden gereicht. Warum sollten wir da attackieren?", sagte Frankfurt-Coach Tim Görner. In die gleiche Kerbe schlug Horst Steffen. "Es war klar, dass wir bei Unentschieden so gut wie durch sind. Da ist das legitim", so der Aufstiegstrainer des SV. 

Dass die Social-Media-Abteilung der Frankfurter das Geschehen sogar erfreut im Twitter-Ticker begleitete, passte zu den Umständen.

"Wahnsinn: Da bei dem aktuellen Tabellenstand die ELV aufgestiegen wären und der FSV gerettet, lässt die ELV den Ball seit 7 Minuten in den eigenen Reihen laufen. Unfassbare Szene! Das Stadion honoriert das mit Applaus!", schrieb der Verein.

Wie "Bild" berichtet wurde nach dem Abpfiff zwischen Elversbergern und Frankfurter entspannt gefeiert. Weil dem Spitzenreiter der Gerstensaft ausging, schafften die FSV-Verantwortlichen noch sechs Kästen Bier herbei. Ein gelungener Tag für beide Klubs, ein trauriger Tag für den Sport.