09.05.2022 07:48 Uhr

Kimmich ein Sechser? Ehemalige Bayern-Stars zweifeln

Joshua Kimmich läuft beim FC Bayern vor der Abwehr auf
Joshua Kimmich läuft beim FC Bayern vor der Abwehr auf

Joshua Kimmich ist aus dem Mittelfeldzentrum des FC Bayern nicht mehr wegzudenken. Doch ist der Nationalspieler als klassischer Sechser zu bezeichnen? Zwei ehemalige Münchner Profis haben ihre Zweifel. Der Rekordmeister sucht derweil wohl nach einem "echten" Abräumer.

"Ein Sechser ist er nicht", meinte Dietmar Hamann im Gespräch mit dem "kicker" über Joshua Kimmich: "Die Bayern sind für diesen Job an Leipzigs Konrad Laimer interessiert, den ich für einen sehr guten Spieler halte. Er kann diese Position gut ausfüllen. Und dann muss man erst sehen, ob Kimmich als Achter die Offensiv-Aktionen hat wie jetzt, da er das ganze Spiel vor sich hat."

Kimmich sei "kein defensiv denkender Spieler". "Dennoch ist er ein herausragender, intelligenter Fußballer. Daher kann er auf so vielen Positionen spielen. Aber ich glaube nicht, dass er bereit ist, sich auf der Sechser-Position für die Mannschaft zu opfern", schränkte Hamann ein.

Van Bommel: Kimmich hat "das Giftige"

Auf die Frage, ob Kimmich und Leon Goretzka beim FC Bayern ein perfektes Paar im defensiven Zentrum seien, antwortete der TV-Experte: "Kimmich und Goretzka können funktionieren, wenn David Alaba und Jérôme Boateng hinter ihnen verteidigen. Bei einer anfälligen Innenverteidigung brauchst du aber einen defensiven Mann davor."

Darüber hinaus bemerkte Hamann, der in seiner aktiven Karriere selbst als Sechser auflief: "Der FC Bayern wurde 2020 Champions-League-Sieger, als Kimmich im Endturnier in Lissabon rechter Verteidiger spielte."

Auch Mark van Bommel sieht im DFB-Star nicht den klassischen Abräumer. "In jedem Fall ist er ein Sechser, der sich oft vorne aufhält", sagte der Ex-Kapitän des FC Bayern dem Fachmagazin. Der 27-Jährige habe aber in jedem Fall "das Giftige".

FC Bayern sucht "einen Spezialisten für die defensiven Zuständigkeiten"

Dem "kicker" zufolge diskutieren die Verantwortlichen des FC Bayern auf der Basis der Eindrücke dieser Saison, ob Kimmich nun ein Sechser, Achter oder eine Art Hybrid-Modell ist.

Kimmichs Qualitäten seien im Verein "hoch geschätzt". Jedoch solle sich der Münchner Führungsspieler "die Bälle nicht so bevorzugt aus den Tiefen der eigenen Abwehr verteilen und sich der Bedrängnis weiter vorne stellen".

Wie es weiter heißt, sucht der FC Bayern auf dem Transfermarkt "einen Spezialisten für die defensiven Zuständigkeiten". Kimmich soll dann künftig bevorzugt auf der Achter-Position agieren.