17.05.2022 09:42 Uhr

"Schlimmes Wort": Hoeneß nach Rundumschlag in der Kritik

Uli Hoeneß ist mit der Berichterstattung über den FC Bayern nicht einverstanden
Uli Hoeneß ist mit der Berichterstattung über den FC Bayern nicht einverstanden

Beim FC Bayern herrscht trotz der zehnten Meisterschaft in Folge mächtig Unruhe, unter anderem die Führung um Sportvorstand Hasan Salihamidzic steht unter Druck. Die Berichterstattung rund um den Münchner Spitzenklub brachte nicht zuletzt Uli Hoeneß in Rage. Bei seinem Rundumschlag habe er sich aber deutlich im Ton vergriffen, meint der langjährige Bundesliga-Kommentator Marcel Reif.

Uli Hoeneß sieht seinen FC Bayern, und vor allem Sportvorstand Hasan Salihamidzic, zu unrecht in der Kritik. Dieser sei nicht allein für die Transferpolitik der vergangenen Jahre verantwortlich. "Da wird sich immer nur einer herausgepickt", beschwerte sich der 70-Jährige am Rande der Meister-Feierlichkeiten in einer Medienrunde.

Die Erfolge, die unter "Brazzo" in den Jahren zuvor eingefahren wurden, würden in der Betrachtung ignoriert. Salihamidzic sei daher das Ziel einer "Hetzjagd", urteilte Hoeneß.

FC Bayern verliert die "Deutungshoheit"

Aussagen, die beim langjährigen Bundesliga-Kommentator Marcel Reif auf große Ablehnung stoßen. "'Hetzjagd' ist ein ganz schlimmes Wort", so Reif bei "Bild". Hoeneß sei mit dieser Formulierung "weit übers Ziel hinausgeschossen". 


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Zudem sei die Kritik an der Arbeit von Salihamidzic völlig legitim, so der 72-Jährige. "Wir wissen doch, wen er holt oder nicht holt und wer geht", führte Reif aus. "Das darf man sehr wohl kritisieren, wenn es in der Form anständig ist."

Dass der FC Bayern zuletzt zu einer Art "Spielball" verkommen ist, sei "vielleicht selber verursacht" worden. Anders als zu Zeiten, in denen Uli Hoeneß als Klubpräsident mitbestimmte, "was Thema ist", habe der Klub mittlerweile die "Deutungshoheit" in der Berichterstattung verloren. "So ist das im richtigen Leben, das sollte man nicht auf die Goldwaage legen."

Klar sei daher, so Reif: "Das Wort Hetzjagd würde ich mir fünfmal überlegen."