24.05.2022 11:32 Uhr

Ribéry warnt Bayern: Lewy "kann sauer und frustriert sein"

Franck Ribéry und Robert Lewandowski spielten gemeinsam beim FC Bayern
Franck Ribéry und Robert Lewandowski spielten gemeinsam beim FC Bayern

Robert Lewandowski will den FC Bayern nach acht gemeinsamen Jahren verlassen. Ex-Teamkollege Franck Ribéry hofft, dass sich der Wunsch des Polen erfüllt. Der Franzose sieht gleich mehrere Gründe für einen Wechsel des Weltfußballers.

Fünf Jahre lang teilte Franck Ribéry die Umkleidekabine des FC Bayern mit Robert Lewandowski. In dieser Zeit lernten sich der Franzose und der Pole kennen und schätzen. Für die aktuelle Situation des Weltfußballers in München bringt Ribéry auch genau deswegen großes Verständnis auf. Der 39-Jährige kann den Wechselwunsch seines ehemaligen Teamkollegen sehr gut nachvollziehen. 

"Ich verstehe ihn total", sagte Ribéry im Interview mit dem polnischen Portal "Wirtualna Polska". Lewandowski brauche einfach "eine neue Herausforderung", so der Franzose, der erklärte: "Und ich wünsche ihm, dass es wahr wird."

Lewandowski habe mit dem FC Bayern jeden erdenklichen Titel gewonnen. "Da ist es nur normal, über eine Veränderung nachzudenken", zeigte Ribéry Verständnis für den Wunsch des Polen, den Rekordmeister zu verlassen. Er habe nach den jüngsten Aussagen des Polen den Eindruck, Lewandowski brauche gar "dringend" eine neue Herausforderung, ergänzte der Franzose.

"Versteht mich nicht falsch. Bayern ist ein großartiger Klub, einer der größten der Welt. Aber manchmal willst und brauchst du eine Veränderung. Das ist bei Robert der Fall", schilderte der ehemalige Münchner. 

Ribéry: FC Bayern geht bei Lewandowski ins Risiko

Lewandowski gegen seinen Willen zu halten und mit ihm in das letzte Vertragsjahr zu gehen, bezeichnete Ribéry als mögliches "Risiko". Warum? "Ein Fußballer, der zum Verbleib gezwungen wird, kann frustriert und sauer sein. Deswegen hoffe ich, dass sie eine Lösung finden, die alle glücklich macht."

Dass die Münchner sich (noch) dagegen sträuben, Lewandowski abzugeben, kann Ribéry gleichzeitig auch verstehen. "Wir reden über den besten Stürmer der Welt in den letzten Jahren. Niemand verkauft so einen Spieler bereitwillig." Aus diesem Grund sei die ganze Situation "nicht einfach", resümierte der Franzose. 

Ribérys Situation "ganz anders" als die von Lewandowski

Auch Ribéry selbst hatte zu seiner Zeit in München mehrfach die Chance, den Klub zu verlassen. Er habe unter anderem Angebote von Barcelona, Real, Manchester United und Inter Mailand gehabt, verriet er: "Aber meine Situation war ganz anders als die von Robert. Ich war viel jünger als er jetzt."

Der FC Barcelona wäre laut Ribéry eine mehr als geeignete Anlaufstelle für seinen ehemaligen Mitspieler. "Barca ist Barca. Klar, sie haben ihre Probleme und sind nicht mehr so stark wie vor fünf, sechs Jahren. Aber sie sind immer noch groß. [...] Dort gibt es keinen Mangel an Talent. Sollte Lewy Bayern verlassen, wäre Barcelona eine gute Wahl."

Beim FC Bayern keine Chance auf den Ballon d'Or?

Mit einem Wechsel zu den Katalanen würden sich in den Augen des Franzosen auch Lewandowskis Chancen erhöhen, endlich den so lang ersehnten Ballon d'Or zu gewinnen. An der Aussage, dieser begehrte Titel ist in Barcelona oder auch Madrid leichter zu gewinnen als in München, sei "etwas dran", meinte Ribéry. "Spieler von Barcelona oder Real sind aufgrund der Reichweite der Klubs in einer guten Position, was den Ballon d'Or angeht. Da erzähle ich nichts Neues. Man weiß, dass es so ist."

Dass Lewandowski in der spanischen Liga ähnlich gute Zahlen wie in Deutschland verbuchen würde, steht für Ribéry außer Frage: "Wir reden hier vom besten Stürmer der letzten Jahre. Daran habe ich überhaupt keine Zweifel. Meiner Meinung nach würde Lewandowski in Spanien genauso oft wie in Deutschland treffen."