24.05.2022 09:24 Uhr

Personal-Hammer bei Hertha BSC

Werner Gegenbauer (l.) tritt bei Hertha BSC zurück
Werner Gegenbauer (l.) tritt bei Hertha BSC zurück

Dank des 2:0-Siegs beim Hamburger SV spielt Hertha BSC weiter in der Bundesliga. Hinter den Kulissen tobt derweil ein erbitterter Machtkampf, der nun zu personellen Konsequenzen führt.

Werner Gegenbauer wird bei der anstehenden Mitgliederversammlung am 29. Mai nicht mehr für den Posten des Vereinspräsidenten kandidieren. Das bestätigte der 71-Jährige gegenüber der "Wirtschaftswoche".

Gegenbauer bekleidet das Amt bei Hertha BSC seit 2008. In den vergangenen Monaten war der Funktionär jedoch zunehmend unter Druck geraten. Grund dafür war ein Machtkampf mit Investor Lars Windhorst.

"Ich habe darauf gesetzt, dass man mit der Führung und dem Präsidenten an einem Strang ziehen kann, auch trotz der 50+1-Regelung. Das hat bislang nicht funktioniert", kritisierte Windhorst den Vereinspräsidenten vor einigen Wochen bei "Bild-TV".

Der Geldgeber wurde sogar noch deutlicher: "Mir ist nach wenigen Monaten klar geworden, dass es unter der Führung von Gegenbauer sehr schwierig ist, als Team zu arbeiten. Ihm geht es nicht darum, den sportlichen Erfolg des Vereins herbeizuführen, sondern da geht es um Machterhalt. Da gibt es Seilschaften und Klüngelei."

Auch Windhorst bei Hertha BSC in der Kritik

Zudem forderte Windhorst: "Es ist jetzt höchste Eisenbahn, dass wir das Ruder rumreißen. Ich setzte auf die positiven Effekte eines Neustarts und diesen Neustart brauchen wir auch an der Spitze."

Mit Gegenbauer soll es "unterschiedliche Auffassungen darüber gegeben haben, in welchem Ausmaß Windhorst Einfluss bei den Berlinern zu gewähren ist", schreibt die "Wirtschaftswoche".

Nach Angaben der Zeitung zieht sich Gegenbauer nun bei Hertha BSC zurück. Dennoch dürfte Windhorst weiter kritisch beäugt werden. Der Investor ist vielen Fans ein Dorn im Auge.

Anfang April forderten Hertha-Anhänger auf einem Plakat: "Windhorst und Gegenbauer raus".