26.05.2022 18:12 Uhr

Zoff um Kylian Mbappé geht in die nächste Runde

Kylian Mbappé (r.) verlängerte seinen Vertrag bei PSG
Kylian Mbappé (r.) verlängerte seinen Vertrag bei PSG

Der französische Ligaverband hat sich gegen die Attacken der spanischen Fußball-Liga im Zusammenhang mit der Vertragsverlängerung von Kylian Mbappé bei Paris Saint-Germain verwahrt.

Man wolle aufs Schärfste die Missbilligung und auch das Unverständnis für die jüngsten Angriffe auf die Ligue 1 und einen ihrer Vereine zum Ausdruck bringen, schrieb der Vorsitzende der Ligue 1, Vincent Labrune, in einem Brief an den spanischen Liga-Präsidenten Javier Tebas, aus dem die Nachrichtenagentur "AP" zitierte.

Tebas hatte die wohl sehr teure Vertragsverlängerung Mbappés bei PSG als "Beleidigung" für den Fußball bezeichnet.

Es sei skandalös, dass ein Verein wie PSG, der in der vergangenen Saison mehr als 220 Millionen Euro Verlust gemacht und zuvor bereits 700 Millionen Euro Minus angehäuft hatte, nun mit Kosten von 650 Millionen Euro für das Personal solch eine Vereinbarung treffen konnte, so Tebas.

300 Millionen Euro Handgeld für Kylian Mbappé?

Die spanische Liga kündigte an, Beschwerde gegen den Vertrag bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA), den französischen Verwaltungs- und Steuerbehörden sowie der Europäischen Union einzulegen.

Mbappé war lange auch als Neuzugang bei Real Madrid im Gespräch, bevor der Stürmer seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Paris bis 2025 verlängerte.

Angeblich soll der 23-Jährige dafür ein Handgeld von 300 Millionen Euro bekommen haben.

Kritik "inakzeptabel" und "offensichtlich falsch"

"Dass Sie zu diesem Thema öffentlich und wiederholt gegenüber der Ligue 1 Stellung beziehen und unsere Liga und unsere Clubs verunglimpfen, ist sowohl inakzeptabel als auch offensichtlich falsch", schrieb nun Labrune.

Er verwies seinerseits darauf, dass der Europäische Gerichtshof entschieden habe, dass Real Madrid und der FC Barcelona von illegalen staatlichen Beihilfen profitiert hätten und dass die spanischen Erstligisten in den letzten zehn Jahren fast ein Drittel mehr für Spieler ausgegeben hätten als die französische Liga.