26.05.2022 22:20 Uhr

Mega-Zoff in der Chef-Etage? HSV droht offenbar "Explosion"

Gerüchte um Führungs-Zoff beim HSV
Gerüchte um Führungs-Zoff beim HSV

Beim Hamburger SV herrscht nach dem erneut verpassten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga offenbar wieder einmal chaotische Zustände hinter den Kulissen. Der Machtkampf soll auch direkten Einfluss auf die sportliche Zukunft des HSV haben.

Viermal nahm der Hamburger SV nach dem Abstieg 2019 schon Anlauf, viermal ging das Unternehmen Wiederaufstieg in die Hose.

In dieser Saison scheiterten die Rothosen denkbar knapp in der Relegation. Nach einem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel bei Hertha BSC schien eigentlich alles angerichtet für das Comeback des früheren Bundesliga-Dinos. Ein 0:2 vor heimischer Kulisse machte die Hoffnungen des HSV aber einmal mehr zunichte.

Umso bitterer, dass parallel zum nächsten sportlichen Rückschlag auch hinter den Kulissen wieder Uneinigkeit und Zwietracht in der Hansestadt herrschen sollen.

Zwei Fraktionen beim HSV

"Bild" zufolge seit die Situation in der HSV-Führung aktuell gar so verfahren, dass eine "Explosion" drohe.

Es gehe "drunter und drüber", heißt es. Ein Treffer zwischen Vorstand und Aufsichtsrat am Mittwoch habe nur einen "Schein-Frieden" zur Folge gehabt.

Demnach stehen sich HSV-intern zwei Lager gegenüber: Aufsichtsratschef Marcell Jansen, Vorstand Dr. Thomas Wüstefeld und Sportdirektor Michael Mutzel auf der einen, Sportvorstand Jonas Boldt, Trainer Tim Walter sowie Nachwuchschef und Vereinsikone Horst Hrubesch auf der anderen Seite.

Das Trio soll auch einen Großteil der Geschäftsstellenmitarbeiter und die Profi-Mannschaft hinter sich haben.

Entlassung von Jonas Boldt und Tim Walter geplant?

Jansen und Wüstenfeld hätten laut "Bild" nach Ansicht vieler im Klub nach der 0:1-Niederlage gegen Holstein Kiel am 29. Spieltag den Plan gefasst, Boldt und Walter zum Saisonende zu entlassen.

Jansen dementiert das zwar, habe aber bei Oberliga-Auftritten mit der dritten Mannschaft des HSV "offene Kritik" an der sportlichen Leitung geübt. Mutzel habe sich ebenfalls bereits vor Wochen von Boldt und Walter abgewandt, so der Bericht. Er suche stattdessen die Nähe zu Wüstefeld.

Das Wirken des Unternehmers, der auch 5,07 Prozent der Anteile der HSV Fußball AG hält, werde im Klub teils "mit Sorge" gesehen, schreibt "Bild".

HSV: Noch kein Budget für Kader und Transfers?

Die Grabenkämpfe beeinflussen demnach die Vorbereitung der kommenden Saison massiv.

Wüstefeld habe der sportlichen Leitung das Budget für Kader und Transfers noch nicht detailliert mitgeteilt. Zudem ist unklar, wie und ob es für Mutzel weitergeht oder er seinen Rauswurf befürchten muss.

Dem Bericht zufolge steht womöglich ein Rücktritt von Boldt im Raum, sollten die Probleme nicht zeitnah ausgeräumt werden. Auch Hrubesch würde dann wohl seinen Hut nehmen, Walters Zukunft stünde ebenfalls auf der Kippe.