14.07.2022 09:15 Uhr

Landgraf: Deshalb denke ich nur an Schalke

Willi Landgraf will mit der Zweitvertretung des FC Schalke 04 Erfolg haben
Willi Landgraf will mit der Zweitvertretung des FC Schalke 04 Erfolg haben

Kaum einer kennt sich im NRW-Fußball so aus wie Willi Landgraf. Nach dem Ende seiner Profi-Karriere erfüllte sich der gebürtige Mülheimer seinen Wunsch und wechselte vor nunmehr 13 Jahren als Jugendtrainer zum FC Schalke 04. Dort, im Nachwuchsbereich der Königsblauen, fühlt sich Landgraf pudelwohl. Nach Höherem strebt er offenbar nicht.

Ende der 2010er Jahre ließ Willi Landgraf seine aktive Fußballer-Laufbahn beim FC Schalke 04 in der U23 ausklingen. An einen möglichen Sprung ins Profi-Team der Königsblauen dachte der Mittelfeldspieler, der zu seinen besten Zeiten mit Alemannia Aachen bis ins DFB-Pokal-Finale vordrang und sogar im UEFA Cup aktiv war, nicht, wie er im "kicker" verriet.

"Ich wurde damals von Helmut Schulte und Mike Büskens als Führungsspieler für die U23 verpflichtet und sollte helfen, den Aufstieg in die Regionalliga West zu schaffen", blickte Landgraf zurück und fügte an: "Etwas anderes hatte ich nicht im Kopf."

Der Wunsch des Ruhrpott-Idols war da schon eher ein Traineramt bei S04. Dieses Vorhaben erfüllte sich schnell. Seit 2009 trainierte Landgraf Nachwuchsteams bis zur U16, stieg zuletzt zur Zweitvertretung der Königsblauen als Co-Trainer auf. Die große Trainerbühne als Chefcoach mied der 52-Jährige bisher trotz der Optionen, die sich ihm boten.

"Sicherlich gab es mal die Möglichkeit, beispielsweise in der Oberliga zu trainieren. Aber ich kenne das Geschäft durch und durch und kann meine Qualitäten ganz gut einschätzen", sagte Landgraf, der sich eher im Hintergrund und vor allem im Nachwuchsbereich sieht. "Meine Stärken liegen darin, jungen Spielern und auch Trainerkollegen etwas mitgeben zu können – sportlich, aber vor allem auch menschlich."

Landgraf über spezielle Konstellation bei Schalke II

Bei Schalke II traf Landgraf zuletzt ausgerechnet auf Jakob Fimpel, der früher selbst Assistent bei Landgraf im Jugendbereich war. "Was die Zusammenarbeit mit Jakob angeht, ist es eine besondere Konstellation, weil wir die gleiche Philosophie vertreten und nach vielen Jahren der Zusammenarbeit auch privat befreundet sind. Bei einem anderen Cheftrainer wäre ich wahrscheinlich nicht Assistent geworden", erklärte der Routinier. 

Nachdem der Klassenerhalt in der letzten Saison erst kurz vor knapp gelang, soll die neue Regionalliga-Saison besser werden. Der Hauptfokus liegt bei der Zweitvertretung des FC Schalke 04 aber woanders, wie Landgraf verriet: "Die U23 hat die klare Aufgabe, Spieler für die Lizenzmannschaft auszubilden. Wenn pro Saison einer den Sprung schafft, dann haben wir sehr viel richtig gemacht – unabhängig vom Tabellenplatz."

Dennoch hätten alle aus der letzten Saison gelernt "und tun alles dafür, um nicht wieder in eine solche Situation zu geraten", so der 53-Jährige.