18.08.2022 07:56 Uhr

Patzer am Fließband: S04-Keeper Schwolow reagiert gelassen

Alexander Schwolow griff an beiden Bundesliga-Spieltagen daneben
Alexander Schwolow griff an beiden Bundesliga-Spieltagen daneben

Der FC Schalke 04 hatte lange keine klare Nummer Eins mehr. In den letzten vier Jahren vollführten die Verantwortlichen 21 (!) Torwartwechsel - mal aus Verletzungs-, meistens aber aus Leistungsgründen. Mit Neuzugang Alexander Schwolow sollte sich die Situation beruhigen. Doch nach nur zwei Bundesliga-Spieltagen gibt es die nächsten Diskussionen.

Denn sowohl gegen den 1. FC Köln (1:3) als auch beim ersten Punktgewinn gegen Gladbach (2:2) fiel Schwolow durch seine Flutschfinger auf. Kölns Kainz und Gladbachs Thuram bedankten sich jeweils artig und schoben ein.

Die beiden folgenschweren Patzer führten in der Folge zu reichlichen Debatten. Schwolow, der nach seiner Leihe von Hertha BSC schnell als klarer Stammkeeper benannt wurde, ist noch nicht der erhoffte sichere Rückhalt. Die Schalker Verantwortlichen wollen dem Thema in diesem frühen Stadium allerdings keinen Raum einräumen. 

"Keine Diskussion!": Schwolow (noch) unantastbar

Der "kicker" berichtet von einer "unmissverständlichen Haltung" des Teams um Trainer Frank Kramer, sie lautet: "Keine Diskussion!" Schwolow selbst äußerte sich im Fachmagazin speziell zu seinem Patzer gegen Gladbach.

"Die Abstimmung hat da einfach nicht gepasst, sonst hätte ich den Ball sicher gefangen", erklärte der 30-Jährige. Der Keeper war bei dem Versuch, eine Flanke zu entschärfen, mit seinem Mitspieler Alex Král zusammengeprallt: "Ich rief 'Torwart', er ist trotzdem hingegangen."

Verunsicherung ist beim Schlussmann allerdings nicht zu spüren. Die Kritik "prallt an mir ab", vor allem deshalb, weil "alle anderen Aktionen top" waren. Ohnehin stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein Vertrauensbruch nach nur zwei Spieltagen wäre. 

Tor des FC Schalke 04 ein wahrer Schleudersitz

Das Schalker Tor glich in den letzten Jahren einem regelrechten Schleudersitz. Besonders schlimm gestaltete sich die Lage unter David Wagner, der binnen einer Saison gleich fünf Veränderungen zwischen den Pfosten vornahm. Erst hütete Alexander Nübel das Schalker Tor, nach einer Rotsperre erhielt Markus Schubert die Chance. Nübel kehrte zurück, um nach schwachen Leistungen abgesägt zu werden. Schubert übernahm, patzte ebenfalls, ehe Nübel die Saison zu Ende spielte.

In der Abstiegssaison standen mit Ralf Fährmann, Frederik Rönnow und Michael Langer sogar drei unterschiedliche Keeper im Tor. Diese Inkonstanz sollte spätestens mit Schwolows Verpflichtung ausgeräumt werden - bislang mit halbem Erfolg.