18.08.2022 09:31 Uhr

Schalke-Legende moniert "dünnes Nervenkostüm" bei Schwolow

Hat beim FC Schalke einen wackeligen Start hingelegt: Alexander Schwolow
Hat beim FC Schalke einen wackeligen Start hingelegt: Alexander Schwolow

Unmittelbar nach der Verpflichtung von Schlussmann Alexander Schwolow übte Norbert Nigbur, seines Zeichens lebende Torwart-Legende des FC Schalke 04, scharfe Kritik am Transfer der Königsblauen. Wenige Wochen später darf sich der 74-Jährige in seiner Einschätzung bestätigt fühlen. Bei der Hertha-Leihgabe erkennt er vor allem Probleme mit der Nervosität.

"Es wirkt so, als hätte er ein dünnes Nervenkostüm", beschrieb Nigbur seine ersten Eindrücke von Schwolow im Gespräch mit der "Bild". Sowohl in Köln (1:3) als auch gegen Gladbach (2:2) hatte der 30-Jährige bei Gegentoren schlecht ausgesehen.

Nigbur rät dem Keeper zu mehr Offenheit. "Ich glaube, da würde es ihm helfen, sich auf Schalke komplett einzulassen. Ihm muss bei den Fans das Herz aufgehen. Dann kann ihn das beflügeln. Man darf vor Schalke keine Angst haben", betonte der Weltmeister von 1974.

Als Angriff auf Schwolow wollte er seine Worte derweil nicht verstanden wissen. "Ich habe meine Meinung zu ihm geäußert. Da hilft es jetzt nicht, nach seinen beiden Fehlern weiter draufzuhauen", stellte Nigbur klar.

Der Torhüter benötige nun die Rückendeckung der Verantwortlichen. "Man muss jetzt an ihm festhalten, ein Not-Transfer würde nur Unruhe bringen", so der gebürtige Gelsenkirchener.

Rat für Schwolow: "Gerade auf Schalke muss man laut sein"

Nigbur erinnerte an einen guten Rat, den er einst erhalten hat. "Mein Trainer Dettmar Cramer meinte immer, einen Torhüter muss man bis auf die Tribüne hören. Gerade auf Schalke muss man laut sein", hob der 74-Jährige hervor.

Seine Devise sei stets gewesen, dass "die Vordermänner aufs Wort hören müssen, wenn ich rufe", verriet Nigbur: "Aber das ist eine Sache, die muss erst mit der Zeit entstehen."

Am Samstag hat Schwolow im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (15:30 Uhr) die nächste Chance, seine(n) Kritiker von sich zu überzeugen.