Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann glaubt, dass eine mögliche Verpflichtung von Thomas Tuchel beim FC Bayern nach dem schwachen Saisonstart in der Bundesliga sehr wohl ein Thema ist.

"Ich bin mir sicher, dass der Name, wenn es nicht schon passiert ist, in den nächsten zwei Wochen mal auf den Tisch kommt", sagte Hamann im Fußball-Talk "Sky90".

Der FC Bayern hatte zuletzt vier Ligaspiele in Folge nicht gewonnen und hat nach sieben Spieltagen erst magere zwölf Punkte auf dem Konto.

Ins Zentrum der Kritik rückt auch Trainer Julian Nagelsmann. Tuchel, der in der Vergangenheit bereits mehrfach in München gehandelt und vor Kurzem beim FC Chelsea gefeuert wurde, gilt als möglicher Nachfolgekandidat, sollte es zu einer Trennung kommen.

FC Bayern: Oliver Kahn stellt sich hinter Julian Nagelsmann

Vorstandschef Oliver Kahn hatte Gedanken über einen möglichen Trainerwechsel an der Säbener Straße allerdings dementiert.

"Wir sind von Julian total überzeugt", sagte der frühere Torwart-Titan beim traditionellen Oktoberfest-Besuch des FC Bayern am Sonntag, einen Tag nach der blamablen 0:1-Pleite beim FC Augsburg.

"Ich will ihm nicht unterstellen, dass er die Unwahrheit sagt", reagierte Hamann auf Kahns Aussage. "Aber das ist eine Standard-Antwort, das muss er so sagen."

Rotiert Julian Nagelsmann beim FC Bayern zu viel?

Hamann sieht in Bezug auf die Arbeit von Nagelsmann beim FC Bayern insbesondere die große Personalrotation kritisch.

"Es ist nicht damit getan zu sagen, die gehen raus, die kommen rein und wir spielen denselben Fußball einfach weiter. Du musst schauen, dass die Balance in der Mannschaft dieselbe bleibt", erklärte der Ex-Profi.

Gelungene Rotation sei "eine Kunst", ergänzte der 49-Jährige, der selbst zwischen 1989 und 1998 die Fußballschuhe für den deutschen Rekordmeister schnürte.

Das "Wichtigste" bei einem Trainer sei dessen "Glaubwürdigkeit", so Hamann, "und da musst du schauen, dass du keine Angriffsfläche bietest."

FC Bayern: Krise kommt "nicht aus dem Nichts"

Nagelsmann habe zuletzt beispielsweise über heikle Themen wie die Finanzsituation des FC Barcelona, den beim FC Bayern gehandelten Stürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur sowie den Fitnesszustand von Matthijs de Ligt gesprochen, sagte Hamann.

"Das sind teilweise Sachen, die kann er sich sparen, da hat er sich nicht dazu zu äußern", so der zweimalige Deutsche Meister.

Der FC Bayern habe unter Nagelsmann bis Weihnachten 2021 "wie die Weltmeister" gespielt, sagte Hamann. "Danach war es wie abgerissen." Die aktuelle Ergebniskrise komme "nicht aus dem Nichts". 

Hamann stellte zudem in Frage, ob Nagelsmann noch "den Zugang" zur Mannschaft habe. "Dass irgendetwas passiert ist, das sehen wir Woche für Woche."