Bislang hat Anthony Modeste beim BVB über weite Strecken enttäuscht. Vor dem Wiedersehen mit seinem langjährigen Arbeitgeber 1. FC Köln (Samstag ab 15:30 Uhr im LIVE-Ticker) steht der Franzose besonders im Fokus. Ein früherer Förderer des Angreifers hat nun für ihn Partei ergriffen.

Unter Peter Stöger erlebte Anthony Modeste beim 1. FC Köln einst die wohl erfolgreichste Phase seiner Karriere. Bis heute pflegen beide ein gutes Verhältnis.

Vor dem mit Spannung erwarteten Bundesliga-Duell zwischen dem Effzeh und Borussia Dortmund hat Stöger, der beide Vereine trainierte, über den schwierigen Start seines ehemaligen Schützlings gesprochen.

"Modeste ist zwar nicht der Spieler für das klassische Dortmunder Spiel, dafür aber eine zweite Option. Bei Standards und hohen Flanken ist er eine echte Wucht. Er setzt seinen Körper ein wie nur wenige andere. Mit einem Spieler, den du hoch anspielen kannst und der die Bälle sichert, bist du schwerer auszurechnen", zählte der Österreicher die Stärken des Stürmers im Interview mit der "WAZ" auf.

Stöger sieht den BVB noch nicht vor dem FC Bayern

Dass der nachverpflichtete Ersatz für den an Hodenkrebs erkrankten Sébastien Haller bislang kaum Tore schießt und hier und dort deshalb schon als Flop abgestempelt wurde, kann Stöger nicht nachvollziehen.

"Unabhängig von Statistiken habe ich das Gefühl, dass er mehr für die Mannschaft arbeitet, als er es normalerweise in Köln getan hat. Früher war das Arbeiten nie seine Lieblingsdisziplin. Unter Steffen Baumgart hat er es sich dann mit der Zeit angewöhnt", lobte er Modestes Entwicklung.

Ob der Routinier mit der Borussia tatsächlich die Meisterschale holen kann, hinterfragte Stöger derweil. "Trotz des aktuellen Vorsprungs wird es für den BVB unheimlich schwer, vor den Bayern zu landen", merkte der 56-Jährige an.

Dies wolle er jedoch "nicht an fehlender Mentalität festmachen", entkräftete Stöger den Dauer-Vorwurf an die Dortmunder Mannschaft.

"Bayerns Vorteil ist schlichtweg, dass sie viele Spieler haben, die es gewohnt sind, Meister zu werden. Dortmund hat hingegen nicht diese Masse an Spielern mit den Führungsqualitäten eines Mats Hummels. Wenn er fehlt, dann tut sich Dortmund oft schwer", verdeutlichte er.