01.10.2022 17:26 Uhr

Werner und Nkunku verderben Letsch-Debüt

RB Leipzig setzte sich klar gegen den VfL Bochum durch
RB Leipzig setzte sich klar gegen den VfL Bochum durch

Der Einstand von Thomas Letsch als neuer Chefcoach des VfL Bochum ist missglückt. Die Westfalen bleiben nach dem 0:4 (0:2) bei RB Leipzig weiter sieglos.

Thomas Letsch spitzte die Lippen, legte die Stirn in Falten und rieb sich nachdenklich das Kinn, während sich die Mannschaft den Unmut der mitgereisten Bochumer Fans stellte.

"Ein bitterer Nachmittag für uns", fasste Stürmer Gerrit Holtmann das 0:4 (0:2) von Tabellenschlusslicht VfL Bochum bei RB Leipzig bei "Sky" zusammen: "Das ist unsere erste Woche im neuen System. Das soll keine Ausrede sein, wir wissen, dass das so nicht geht." Aber: "Aufgeben gibt es nicht."

Leipzigs Sturm-Stars Timo Werner und Christopher Nkunku verdarben Letsch den Einstand. Der zuletzt oft gescholtene Werner und Nkunku glänzten beim hochverdienten Sieg jeweils mit einem Doppelpack.

Neben Werner (15./53.), der seine Tore 100 und 101 im RB-Dress feierte, traf Nkunku (23.) erst per Foulelfmeter und in der 85. nach einem starken Angriff. Einen weiteren Strafstoß schoss Nkunku (64.) in Durchgang zwei gar noch an den Pfosten.

VfL Bochum noch gut bedient

Die historisch schlecht gestarteten Bochumer, die mit dem Ergebnis noch gut bedient waren, sind bei einem Punkt aus acht Spielen weiterhin ohne Sieg. Für Letsch, der jüngst den entlassenen Thomas Reis beerbt hatte, wird der Weg zum Klassenerhalt in dieser Form ein sehr weiter.

Auf der anderen Seite feierte Marco Rose, der Anfang September Domenico Tedesco ersetzt hatte, seinen zweiten Erfolg im vierten Pflichtspiel als RB-Trainer und betrieb Wiedergutmachung für die 0:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach vor der Länderspielpause.

Für Letsch, der mit Rose seit der gemeinsamen Zeit bei Red Bull Salzburg befreundet ist, fand der Leipzig-Trainer nach dem Schlusspfiff aufbauende Worte. "Manchmal braucht es einfach Zeit. Ich glaube, dass er das hinbekommen wird", sagte Rose bei "Sky".

Nkunku vergibt zweiten Foulelfmeter

Stabil sollte die Bochumer Fünferkette stehen, doch die Gastgeber fanden schnell ihre Lücken. Nach toller Kombination über Dominik Szoboszlai und Andre Silva, dem Rose zuletzt starke Trainingsleistungen bescheinigt hatte, war Werner (6.) völlig frei vor dem VfL-Tor und schoss aus 14 Metern an den Pfosten.

Von der Strafraumgrenze zielte Silva (14.) knapp vorbei, ehe Werner es besser machte. Ein Abpraller flog von Marcel Halstenberg direkt in den Lauf des Nationalstürmers, der ruhig vollstreckte.

Nach vorne schafften die Gäste nahezu gar keine Entlastung und mussten hinten immer wieder zittern. Nach der Pause reagierte Letsch auf die schwache erste Hälfte mit einem Dreifach-Wechsel - doch die Tore machte Leipzig.

Irgendwie drückte Werner den Ball über die Linie, nachdem Silva noch am Pfosten gescheitert war. Ans Aluminium setzte auch Nkunku seinen zweiten Foulelfmeter wenig später, kurz vor dem Schlusspfiff gelang ihm aber doch noch Tor Nummer zwei.