05.10.2022 14:10 Uhr

Hertha BSC hat nur eine Chance zur Trennung von Windhorst

Die Haltung von Teilen der Hertha-Fans zu Investor Lars Windhorst wurde zuletzt auf Bannern klargemacht
Die Haltung von Teilen der Hertha-Fans zu Investor Lars Windhorst wurde zuletzt auf Bannern klargemacht

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist Lars Windhorst mit seiner Tennor Holding als Großinvestor mit Hertha BSC verflochten. Obwohl der 45-Jährige seitdem über 370 Millionen Euro in den Berliner Bundesliga-Klub gesteckt hat, ist die Atmosphäre zwischen Verein und Investor auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. Die Hertha-Bosse suchen fast schon verzweifelt nach einer Exit-Strategie. 

Wie wird der Traditionsverein seinen Geldgeber los, der nach derzeitigem Stand fast zwei Drittel (64,7 Prozent) der Anteile an der Profi-Abteilung hält und die Hertha in den letzten Jahren in finanzieller Hinsicht ins sichere Fahrwasser geführt hat?

Spätestens nach den heftigen Vorwürfen der Spionage, die Windhorst im Machtkampf gegen den Berliner Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer unternommen haben soll, dürfte das Verhältnis zwischen Klubführung (auch ohne den längst zurückgetretenen Gegenbauer) und Lars Windhorst irreparabel beschädigt sein.


Mehr dazu: Droht Windhorst der Rauswurf bei Hertha BSC?


Von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit kann überhaupt keine Rede mehr sein. Im Gegenteil: Auf der Führungsebene von Hertha BSC soll intensiv darüber nachgedacht werden, wie sich der Verein möglichst schnell und möglichst endgültig aus dem Abhängigkeitsverhältnis mit Windhorst lösen kann.

Windhorst wehrt sich gegen schwerwiegende Vorwürfe

Laut eines jüngsten Berichts der "Sport Bild" soll es aber nur ein einziges Szenario geben, nach dem der Geldgeber tatsächlich aus dem Klub getrieben werden könnte: Hertha BSC braucht einen neuen Investor, der Windhorst seine extrem großen Anteil an der Alten Dame abkauft. 

Dass es diesen neuen Kapitalanleger tatsächlich zeitnah geben wird, scheint allerdings nach derzeitigem Stand sehr unrealistisch zu sein. Wie es in dem Medienbericht weiter heißt, laufe die Suche nach einem möglichen neuen Investor aber im Hintergrund weiter. 

Lars Windhorst selbst machte zuletzt keinerlei Anstalten, sich aus dem Hauptstadtklub zurückzuziehen. Das Tischtuch mit der Vereinsführung um Neu-Präsident Kay Bernstein scheint dennoch bereits zerschnitten, warf Windhorst in einem jüngsten Facebook-Post den Hertha-Verantwortlichen doch erneut Indiskretionen und erneuten Vertrauensbruch vor. "Dies alles hat mit Neuanfang und Respekt nichts zu tun", schrieb Windhorst adressiert an die Hertha-Führung nach den Ereignissen der letzten Tage.