02.11.2022 13:07 Uhr

"Batsman" in BVB-Form - Ex-Bayern-Star plötzlich Torjäger

Für die ehemalige BVB-Leihgabe Michy Batshuayi (r.) läuft es in der Türkei richtig rund
Für die ehemalige BVB-Leihgabe Michy Batshuayi (r.) läuft es in der Türkei richtig rund

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den heimischen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein ehemaliger Abräumer des FC Bayern, der plötzlich als Torjäger glänzt, "Batsman" in BVB-Form zurück in BVB-Form und der Rekordtransfer des FC Schalke 04.

Insgesamt 245 Spiele in der Bundesliga absolvierte Luiz Gustavo für den FC Bayern, Wolfsburg und Hoffenheim. Als Torjäger trat er dabei nur selten in Erscheinung. Gerade einmal 15 Tore konnte der Mittelfeld-Abräumer in seinen zehn Jahren in Deutschlands Oberhaus erzielen.

Viele Fans behielten den Brasilianer eher für seine Zweikampfhärte in Erinnerung. Acht Platzverweise und 66 Gelbe Karte zeugen von der Härte, die Gustavos Spielstil ausmachte.

Nach Stationen in Marseille und bei Fenerbahce ist Gustavo mittlerweile in Saudi Arabien aktiv. Seine Kompromisslosigkeit hat der 35-Jährige auch dort nicht verloren. Neu sind allerdings die Torjägerqualitäten, die er im Wüstenstaat aufblitzen lässt.

Mit dem Al-Nassr FC erlebte Gustavo einen nahezu perfekten Saisonstart in seine erste Spielzeit in der Saudi Pro League.  Auf dem zweiten Platz stehend, hat Al-Nassr nach acht Spielen erst ein Mal verloren und gerade einmal drei Gegentore bekommen. Am letzten Spieltag vor der WM-Pause trug Gustavo mit einer Gala zum 4:0-Erfolg über Abstiegskandidat Al-Fayha FC bei.

Der Mittelfeldspieler erzielte das wichtige Tor zum 1:0 selber, legte das dritte Tor auf und konnte mit dem Treffer zum 4:0-Endstand sogar einen Doppelpack feiern. Und das alles in den letzten 16 Minuten des Spiels!

Besonders sehenswert war dabei das erste Tor Gustavos: Der Brasilianer wird rund 30 Meter vor dem Tor angespielt und von keinem seiner Gegner attackiert. Daraufhin fasst sich Gustavo mit seinem starken linken Fuß einfach mal ein Herz und haut den Ball ins linke obere Eck. Ein absolutes Traumtor!

Ehemalige BVB-Leihgabe findet zurück zu alter Form

Deutlich weniger Zeit in der Bundesliga verbrachte Michy Batshuayi. Dieser war zwar nur ein halbes Jahr in Dortmund aktiv, viele Fans der Borussia werden sich aber dennoch bestens an der Belgier erinnern. In der Rückrunde der Saison 2017/18 überzeugte der inzwischen 29-Jährige mit einer super Quote von sieben Toren in zehn Spielen.

Doch nachdem der BVB und der FC Chelsea sich nicht auf einen festen Transfer der Leihgabe einigen konnten, blieb Batshuayi lange Zeit glücklos. Seine Qualitäten blitzten sowohl bei Leihen bei Crystal Palace als auch bei Valencia zu selten auf, um sich langfristig für Chelsea zu empfehlen. 

Im Sommer 2021 endete die Odyssee des belgischen Nationalspielers (Spitzname "Batman") in der Türkei, wo er im Trikot von Besiktas Istanbul zu alter Form zurückfand. Nach einer starken Saison mit 14 Toren in der SüperLig, folgte ein brisanter Wechsel zu Stadtrivale Fenerbahce. Rund 3,5 Millionen Euro kostete der Stürmer, der bis zum Sommer immer noch Chelsea gehörte.

Auch bei Fenerbahce läuft es nun richtig rund für Batshuayi. Fünf Tore in den ersten sechs Einsätzen für den türkischen Spitzenklub zeugen von dessen Torjägerqualitäten. 

Am vergangenen Sonntag war es dann ein Mega-Auftritt des Belgiers, der Fenerbahce zum Sieg über den Vorletzten Istanbulspor führen sollte. Drei Tore und eine Vorlage steuerte Batshuayi zum 5:2-Auswärtserfolg bei.  

Und auch die türkischen Medien sind begeistert von den Auftritten des "Batsman". Die türkische Zeitung "Milliyet" ist sich sicher: Batshuayi ist in seiner jetzigen Form besser als der belgische Top-Star Romelu Lukaku und wird diesen aus der Startelf bei der WM in Katar verdrängen.

Reine Formsache also, dass der 47-fache Nationalspieler auch als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde.

Rekordtransfer des FC SChalke 04 ballert sich durch Frankreich

Richtig gut läuft es diese Saison auch für Breel Embolo seit seinem Abgang aus Gelsenkirchen richtig rund. Sowohl zuletzt in Gladbach als auch in Monaco trifft der Schweizer regelmäßig und entwickelte sich zu einem absoluten Stammspieler.

Zu Anfang lief es in Deutschland noch gar nicht rund für den 25-Jährigen. Der teuerste Einkauf der Schalker Vereinsgeschichte war Embolo, als er 2016 mit 19 Jahren nach Deutschland kam. 26,5 Millionen zahlten die Königsblauen an Basel, eine Ablöse, die bis heute unübertroffen bleibt.

Doch auf Schalke fand der Schweizer Nationalspieler nie so richtig in die Spur und wurde seiner Ablöse zu keinem Zeitpunkt gerecht. Erst nach seinem Wechsel zu Gladbach ließ der Stürmer sein Talent aufblitzen und überzeugte mit konstanten Leistungen und starken Statistiken.

Seit Sommer ist Embolo nun bei der AS Monaco unterwegs, wo er nahtlos an die guten Leistungen aus seiner Gladbacher Zeit anknüpft. Nach 13 Spielen in der Ligue 1 hat der Schweizer bereits sechs Tore und zwei Vorlagen auf dem Konto und einen großen Anteil daran, dass die Monegassen noch in Schlagweite zu den Champions-League-Plätzen stehen. 

Beim 2:0-Erfolg über den Tabellenletzten Angers war es erneut Embolo, der sein Team auf die Siegerstraße brachte und somit eine Blamage abwendete. Nach einer halbhohen Flanke in die Mitte stand Embolo dort, wo ein Mittelstürmer eben zu stehen hat und verwertete die Hereingabe mit seinem Knie im Fallen zum 1:0.

Jannis Bartling