19.11.2022 09:41 Uhr

Das bedeutet der Mané-Ausfall für den FC Bayern

Sadio Mané wird dem FC Bayern vorerst fehlen
Sadio Mané wird dem FC Bayern vorerst fehlen

Am 8. November fegte der FC Bayern Werder Bremen mit 6:1 vom Rasen, bezahlte den deutlichen Erfolg allerdings teuer. Sadio Mané, der im Sommer für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool an die Isar wechselte, verletzte sich schwer. Medienberichten zufolge könnte der 30-Jährige sogar bis in den Februar hinein ausfallen. Für die Münchner keine einfache Situation.

Bis zuletzt hoffte Sadio Mané darauf, die WM mit dem Senegal bestreiten zu können, auch der Verband ließ nichts unversucht und holte sogar so genannte "Hexendoktoren" ins Boot - ohne Erfolg. Statt Spektakel in Katar heißt Manés Realität Reha in München. Das bestätigte der FC Bayern am Donnerstag. "Afrikas Fußballer des Jahres" wurde im österreichischen Innsbruck bereits erfolgreich operiert, eine Sehne am rechten Wadenköpfchen refixiert.

Dass die Operation alternativlos war, lässt auch ein Bericht der "Bild" erahnen. Demnach wird Mané dem FC Bayern "rund drei Monate" nicht zur Verfügung stehen. 

Auf der einen Seite könnte die Münchner eine solche Hiobsbotschaft zu einem ungünstigerem Zeitpunkt ereilen, immerhin ruht der offizielle Spielbetrieb für den FC Bayern aufgrund der ersten Winter-WM der Geschichte noch bis zum 20. Januar 2023. 

Rollt der Ball wieder, warten in der Liga dann RB Leipzig (20.1.), der 1. FC Köln (24.1.) und Eintracht Frankfurt (28.1.) sowie im Achtelfinale des DFB-Pokals der 1. FSV Mainz 05. Gegner, gegen die sich die Münchner in der Vergangenheit zwar durchaus überraschend schwer getan haben, für die Gesamtsaison hat allerdings wohl nur das K.o.-Duell im Pokal richtungsweisenden Charakter.

Zahlen belegen Manés Bedeutung für den FC Bayern

Gerade auf den offensiven Flügeln, wo Mané nach einen Saisonstart im Sturmzentrum zuletzt ausschließlich zum Einsatz kam,  ist der Kader des FC Bayern zudem auch ohne Mané äußerst prominent und nicht gerade schmal besetzt. 

Auf der anderen Seite beorderte Coach Julian Nagelsmann Mané in 21 von 23 möglichen Pflichtspielen in die Startelf - darunter alle Partien mit Topspiel-Charakter. Elf Treffer, garniert mit vier Vorlagen untermauern zudem Manés Einfluss auf das Spiel des FC Bayern.

"Bild" zufolge könnte sich Manés Ausfall allerdings sogar so lange ziehen, dass es für das schwierige Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen das Starensemble von Paris Saint-Germain (14.2.) "eng" werden könnte. Ein Comeback gegen PSG sei allerdings Manés "großes Ziel", heißt es. 

Sollte dieses "große Ziel" verpasst werden, rückt der FC Bayern gegen Messi, Neymar, Mbappé und Co. zwar nicht automatisch in die Rolle des Außenseiters, Manés langer Ausfall birgt allerdings so oder so eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sollten sich weitere Offensivstars des deutschen Rekordmeisters Blessuren zuziehen, würde sich die Situation postwendend drastisch verschärfen. 

Ein Szenario, das gerade angesichts der enormen Zusatz-Belastung durch die WM, an der beinahe alle Angreifer der Bayern teilnehmen, nicht auszuschließen ist. "Die Belastung", warnte zuletzt auch Bundestrainer Hansi Flick eindringlich, "kann nicht noch mehr werden. Wir müssen aufpassen, dass wir das Rad nicht überdrehen". 

Dass man an der Säbener Straße jetzt schon nervös wird und mögliche Wintertransfers in Betracht zieht, ist aber wohl eher unwahrscheinlich. Sportchef Hasan Salihamidzic und Co. dürften allerdings gut damit fahren, zumindest ein Ass für den Notfall im Ärmel zu haben.

Marc Affeldt