05.12.2022 09:25 Uhr

Andreas Möller schlägt Reformen für DFB-Team vor

Andi Möller hat das DFB-Team kritisiert
Andi Möller hat das DFB-Team kritisiert

Andreas Möller hat den Deutschen Fußball Bund (DFB) nach dem Aus der Nationalmannschaft bei der WM in Katar für die "Fehlerkette" der letzten Jahre kritisiert und verschiedene Reformen vorgeschlagen. 

Vor gut achteinhalb Jahren lag sich Fußball-Deutschland noch in den Armen. Gerade hatte die deutsche Nationalmannschaft in Brasilien unter dem damaligen Bundestrainer Joachim Löw mit teils spektakulärem Fußball den WM-Titel errungen. Zwei Weltmeisterschaften später jedoch herrscht Ernüchterung im deutschen Lager. Zum zweiten Mal in Folge ist die DFB-Elf bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Kein Wunder, dass Experten bereits Veränderungen fordern. So auch Andreas Möller, Weltmeister von 1990 und Europameister 1996. 

Für den 85-fachen ehemaligen Nationalspieler "verkörpert" das DFB-Team "nicht mehr Weltklasse, steht heute eher für 1 C statt 1 A", wie der frühere Bundesliga-Profi in seiner Kolumne im "kicker" schrieb. Mit Blick auf die EM 2024 im eigenen Land macht sich Möller daher Sorgen, insbesondere weil bis dahin nur noch Freundschaftsspiele anstehen, denn Deutschland ist als Gastgeber automatisch qualifiziert. 

Für den 55-Jährigen zählen für die Orientierung und für die Förderung der Mentalität allein Ergebnisse. Und diese lassen sich nur an richtigen Wettbewerben ablesen, so der ehemalige Mittelfeldspieler. Die Zeit, den Druck von den Spielern zu nehmen, sei vorbei. "Der Blick auf die Tabelle ist ein Zeugnis für das Geleistete", diese sollte wieder viel mehr im Mittelpunkt stehen, betonte Möller. Frühere Generationen hätten davon profitiert.

Nationalmannschaft: Möller kritisiert DFB-Management

Außerdem regte der Ex-DFB-Star an, den Fokus wieder auf die Ausbildung von Spezialisten zu legen, um so auch neue Führungsfiguren zu formen. "Von allem etwas zu können, mal in der Abwehr, mal im Mittelfeld, mal rechts, mal links, reicht weder für den Einzelnen noch für das Team zur internationalen Spitze", legte Möller den Finger in die Wunde und nannte gleichzeitig Bastian Schweinsteiger als "letzten großen Leader". Dass ausgerechnet dieser durchaus als Allrounder im Mittelfeld bezeichnet werden kann, kehrte Möller derweil unter den Teppich. 


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"Gier und Galligkeit" bleibt auch beim 55-Jährigen das Thema, das bereits andere Experten rund um die deutsche Elf bemängelten. Ebenfalls mahnte Möller an, dringend wieder eine Hierarchie aufzubauen, "die sehe ich im Nationalteam selbst bei ganz wohlwollender Betrachtung im Moment nicht ausgeprägt genug."

Außerdem stellte Möller die Systemfrage. "Wenn wir schon keine großen Defensivspezialisten auf den Außenpositionen haben, hätte man im Vorfeld der WM ein anderes System, zum Beispiel 3-5-2, in Erwägung ziehen können …", schrieb der Ex-Profi, der "ungemütliche Zeiten" auf Bundestrainer Hansi Flick und das DFB-Management zukommen sieht.

Letztgenanntes habe "politische Themen" auf die DFB-Stars übertragen, wie der Streit um die One-Love-Binde zeigte. Das Ganze "reiht sich nahtlos in die große Fehlerkette bei dieser WM in Katar ein", so Möller.

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