06.12.2022 10:35 Uhr

So reagiert Bundestrainer Flick auf das Bierhoff-Aus

Hansi Flick (r.) bezeichnete Oliver Bierhoff als seinen Freund
Hansi Flick (r.) bezeichnete Oliver Bierhoff als seinen Freund

Hansi Flick hat betroffen auf den Abschied seines "ersten Ansprechpartners und Freundes" Oliver Bierhoff vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) reagiert und offen die Zukunftsfrage gestellt.

"Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann", sagte der Bundestrainer in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme.

Der am Montag zurückgetretene Bierhoff habe in den 18 Jahren seines Wirkens "fachlich wie menschlich Maßstäbe gesetzt". Der deutsche Fußball "und insbesondere die Nationalmannschaft haben ihm unglaublich viel zu verdanken". Bierhoff habe Reformen "mit größtem persönlichen Engagement und gegen viele Widerstände vorangetrieben".

Für ihn sei Bierhoff "innerhalb des Teams mein erster Ansprechpartner und Freund", das Verhältnis von "unschätzbar hohem Vertrauen" geprägt gewesen: "Dieses Vertrauen ist und bleibt im Fußball das höchste Gut."

Flick machte keinen Hehl daraus, dass ihm sein wichtigster Partner verloren geht. "Die letzten Tage waren nicht einfach", bekannte er: "Wir hatten als gemeinsames Ziel das Projekt EM 2024 in Deutschland."

Ob Flick es ohne Bierhoff angeht, ist offen. Am Mittwoch soll er DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vize Hans-Joachim Watzke eine erste Analyse des neuerlichen WM-Desasters vorlegen. Sein Vertrag läuft bis zur EURO in 18 Monaten.


Weitere Reaktionen zum Bierhoff-Aus beim DFB

Bernd Neuendorf (DFB-Präsident): "Oliver Bierhoff hat sich große Verdienste um den DFB erworben. Auch wenn die letzten Turniere hinter den sportlichen Zielen zurückblieben, steht er für große Momente. Sein Wirken wird für immer mit dem WM-Erfolg in Brasilien verbunden bleiben. Er verfolgte auch in unruhigen Zeiten stets seine Ziele und Visionen und hat den DFB nachhaltig geprägt."

Hans-Joachim Watzke (DFB-Vize): "Oliver Bierhoff hat sich in den 18 Jahren seines Wirkens erhebliche Verdienste um den deutschen Fußball erworben. Ihm gebühren Respekt, Anerkennung und Dank."

Christoph Kramer (ZDF-Experte Weltmeister 2014): "Ich hoffe, dass er es selber entscheiden durfte, was für ihn das Richtige ist. Ich persönlich habe ihm unheimlich viel zu verdanken. Ich finde, er ist ein ganz toller Mensch, der mich mit zum Nationalspieler gemacht hat, mich mit zum Weltmeister gemacht hat."

Per Mertesacker (ZDF-Experte und Weltmeister 2014): "Er war einer, der immer versucht hat, alle Spieler zu integrieren, zu helfen, dabei zu sein. Oliver Bierhoff hat viel vorangetrieben, auch mit der neuen Akademie. Ich finde es sehr traurig."