09.12.2022 16:15 Uhr

Warum Boateng für Hertha BSC so wichtig ist

Will keinen Leistungsträger im Winter abgeben: Trainer Sandro Schwarz von Hertha BSC
Will keinen Leistungsträger im Winter abgeben: Trainer Sandro Schwarz von Hertha BSC

Trainer Sandro Schwarz will bei Hertha BSC im Bundesliga-Abstiegskampf auch weiterhin auf eine Mischung aus Jung und Alt im Kader setzen. Auf einem Routinier ruhen große Hoffnungen.

Kevin-Prince Boateng blickt auf seine letzten Monate als Profifußballer, nach der laufenden Spielzeit will der Mittelfeldstar von Hertha BSC seine Schuhe an den Nagel hängen.

Wie wichtig der Berliner für das Binnengefüge in der Mannschaft ist, machte Cheftrainer Sandro Schwarz nun deutlich.

"Für mich ist er ein wichtiger Ansprechpartner. Ich hole mir oft seine Meinung ab. Er ist auch deshalb so wichtig für uns, weil er selbst Dinge in der Kabine sieht und regelt, bevor sie zu einem Problem werden könnten", verriet der 44-Jährige im Gespräch mit "Sport Bild": "Er nimmt sich selbst nicht zu wichtig. Wie er sich in seinem letzten Jahr als Profi verhält, ist ganz großer Sport."

Zudem hob Schwarz hervor, dass Boateng auch physisch weiterhin bestens mithalten kann: "Er ist ein Spieler, der mit seinen 35 Jahren immer noch jeden Tag alles aus seinem Körper holt. Das beeindruckt mich." Herthas Nummer 27, einst im Klub ausgebildet, stand in der Saison 2022/23 erst zweimal in einer Startelf von Sandro Schwarz. Sechsmal wurde Boateng eingewechselt.

"Kein Aktionismus" bei Hertha BSC im Winter

Geht es nach Trainer Schwarz, soll Boateng nach der Saison weiter bei Hertha BSC eingebunden werden. "Ich kann mit bei Prince viel vorstellen", über weiteren Austausch mit dem Führungsspieler hätte er "nichts dagegen".

Auf der anderen Seite will der Berliner Coach, der nach 15 Spieltagen mit seiner Mannschaft nur auf Rang 15 liegt, auch in Zukunft auf die Entwicklung junger Spieler setzen. "Es ist wichtig, weil sie eine andere Dynamik in eine Gruppe bringen, sie strahlen oft etwas Wildes aus, wollen angreifen. Und es hat Effekte für den Klub: Junge Spieler fühlen sich motiviert, auch den Weg zu gehen. Es bringt Aufmerksamkeit, wenn es ein Talent in die Mannschaft schafft." Diejenigen, die "dranbleiben" und "vertrauen", würden auch mit Einsätzen belohnt, kündigte Schwarz an.

Neues Personal benötigt der im Sommer verpflichtete Übungsleiter nicht zwangsläufig. "Kein Aktionismus", so lautet die Devise beim sonst so unruhigen Klub: "Es kann mutiger sein, einfach mal nichts zu machen und der Gruppe zu vertrauen."

Wichtig sei, das kein Leistungsträger abgegeben wird, betonte Schwarz außerdem. "Dennoch kann es sein, dass sich die Gruppe verändert. Wir schauen auch nach neuen Spielern. Aber das macht nur Sinn, wenn wir jemanden bekommen, der uns weiterbringt."