08.12.2022 12:54 Uhr

England-Abwehr mit "Tölpel" Maguire vor Härtetest

Harry Maguire steht häufig in der Kritik
Harry Maguire steht häufig in der Kritik

Gegen Titelverteidiger Frankreich wird Englands Abwehr um den umstrittenen Harry Maguire erstmals richtig gefordert.

"Nein", entgegnete Kyle Walker auf die x-te Frage nach Kylian Mbappé ein wenig genervt, "das Spiel ist nicht England gegen Mbappé, es ist England gegen Frankreich".

Und mit Entschlossenheit in der Stimme fügte der Außenverteidiger hinzu: "Ich werde ihm nicht den roten Teppich ausrollen und ihm sagen: Gehe und schieße ein Tor!"

Aber auch Walker weiß: Im Viertelfinale am Samstag (20:00 Uhr) gegen Titelverteidiger Frankreich mit dem Hochgeschwindigkeitstorjäger ist die englische Abwehr erstmals bei der WM richtig gefordert.


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Bislang ist sie trotz ihres umstrittenen Chefs Harry Maguire eine sichere Bank. In vier Partien gab es nur zwei Gegentore gegen den Iran, als das Spiel längst entschieden war.

Southgate findet sein Erfolgsrezept

Mit dem oft als "Tölpel" verspotteten Maguire, dessen WM-Nominierung heftige Diskussionen auslöste, und John Stones im Zentrum sowie Walker und Luke Shaw auf den Außenpositionen hat Teammanager Gareth Southgate offenbar die Formation gefunden, mit der er die Three Lions nach dem Halbfinaleinzug vor vier Jahren endlich ins erste WM-Endspiel seit dem Triumph 1966 führen will.

Dabei müssen Maguire und Co. nicht nur Mbappé, der in vier Spielen bereits fünf Tore erzielt hat, im Blick haben. "Er ist ein sehr gutes Werkzeug in ihrem Arsenal", meinte Walker, "aber es gibt noch andere gute Spieler, die wir nicht unterschätzen sollten. Spieler, die große Titel und die WM gewonnen haben."

Olivier Giroud, seit dem 4:1-Auftaktsieg gegen Australien Rekordtorschütze der Equipe Tricolore, führte er ebenso an wie den Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann, Torschützenkönig bei der Heim-EM 2016. "Sie können uns alle Probleme bereiten."

England-Star hat Erfahrung mit Mbappé

Walker kann für sich immerhin in Anspruch nehmen, gegen Mbappé bisher meist gut ausgesehen zu haben. Viermal hat der 32-Jährige mit Manchester City in der Champions League gegen Mbappés Paris St. Germain gespielt, dreimal gewonnen - nur einmal traf der französische Wunderstürmer. "Da haben wir auch nicht nur an ihn gedacht", betonte Walker, "ich denke, es ist dasselbe am Samstag."

Eine wichtige Rolle fällt Maguire zu, der bei Manchester United zuletzt meist nur zweite Wahl war. Er lese zwar hin und wieder die teils harsche Kritik, gab der 29-Jährige zu, "aber vielleicht liest meine Familie solche Sachen mehr als ich".

Er selbst sei nach 52 Länderspielen mit seiner bisherigen Karriere rundum zufrieden, "ich lebe den Traum, ich tue alles, was ich immer wollte".

Das Einzige, das noch fehle, seien "Trophäen". Und da hat Maguire in Katar ein gutes Gefühl: Vor vier Jahren seien alle glücklich gewesen, das Halbfinale erreicht zu haben. "Jetzt gibt es den Glauben, dass wir dieses Turnier gewinnen müssen. Das ist eine gute Veränderung der Mentalität."

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